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Original im Internet

Für junge Leute

Der richtige Weg

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 18. September 2017


Vor einigen Jahren wusste ich nicht recht, wohin mein Weg mich führte. Ich hatte gerade angefangen zu studieren und fand keine Zukunftsperspektive. Daraus entwickelte sich Zukunftsangst. Ich wusste nicht, welches Hauptfach ich wählen und mit welchen Freunden ich meine Zeit verbringen sollte, und empfand das Studentenleben schwieriger als ich es mir vorgestellt hatte.

Einiger Stärken war ich mir bewusst: ich leitete eine Bowling-Liga und war Vorsitzender der Hochschulvereinigung (HV) der Christlichen Wissenschaft auf dem Campus. Aber ich betrachtete das mehr als Hobbys, die meine akademische Ausbildung begleiteten. Wegen meiner Angst fühlte ich mich überfordert und nicht gut genug darauf vorbereitet, wichtige Entscheidungen zu treffen.

Immer häufiger blieb ich meinen Seminaren fern und ging stattdessen mit Freunden trinken und auf Partys oder ließ mich auf oberflächliche Beziehungen mit Frauen ein.

In einem Semester hatte ich einige Monate lang Depressionen und fragte mich, ob mein Leben überhaupt einen Sinn hat. Ich konnte keinen Weg aus der Falle erkennen, in der ich mich gefangen fühlte, und fand keine Möglichkeit, meine Richtung zu ändern. Ich wandte mich an eine Studentenberatungsstelle, wo mir gesagt wurde, ich sollte Antidepressiva nehmen. Doch nach ein paar Wochen mit den Tabletten ging es mir nur schlechter.

Also gab ich sie auf und bat eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft um Behandlung durch Gebet. Im tiefsten Innern wusste ich, dass diese Probleme nur von einem geistigen Ansatz aus gelöst werden konnten. Wir beteten vorübergehend gemeinsam und das half mir, aber ich wusste, dass die Auseinandersetzung mit meinen Problemen im Gebet nicht mal schnell oder mit einem Anruf getan war.

Ich musste meine Beziehung zu Gott klären.

Das Herbstsemester lag hinter mir und es wurde Frühling, und obwohl meine Gebete mir Trost brachten, war ich innerlich weiterhin aufgewühlt. Ich war wütend, dass ich immer noch schlechte Entscheidungen traf, erzählte aber niemandem davon.

Als ich mich ein paar Monate später immer noch so fühlte, beschloss ich, dass ich nicht viel zu verlieren hatte. Also sammelte ich genug Mut, um all die negativen Gedanken loszulassen, und vertraute mich einer jungen Frau an, die ich respektierte. Sie wusste, dass ich Christlicher Wissenschaftler bin, und sah Gutes in mir. Ich erzählte ihr von meinen Fehlern und Ängsten und sie erzählte mir von ihren.

Ich sagte ihr, dass ich mir mit meinem Doppelleben vorkam wie ein Heuchler – einerseits gehörte ich der HV an, die Leuten Spiritualität bot, und andererseits verhielt ich mich mit meinen Freunden ganz anders. Das war die erste völlig offene Unterhaltung, die ich je gehabt hatte. Sie ebnete mir den Weg, mich noch mehr auf Gott um Hilfe zu verlassen.

Als ich mit der Freundin über Spiritualität und unsere Beziehung zu Gott redete, fiel mir die Geschichte von Paulus ein. Hier war ein Mann, der ein paar wirklich furchtbare Dinge getan hatte – eindeutig schlimmer als meine – und trotzdem umgewandelt worden war. Das gab mir Hoffnung, dass ich immer noch die Möglichkeit hatte, aus dem Morast der Schuldgefühle und Beschämung herauszukommen. Während des Semesters kehrte ich immer wieder zu diesem tröstlichen Gedanken zurück. Obwohl es schwierig war, mich meinen Ängsten zu stellen, fand ich langsam innere Kraft und traf bessere Entscheidungen.

Als der Sommer bevorstand, überlegte ich, was ich mit meiner Zeit anfangen wollte. Ich dachte an ein Praktikum bei einem Jugendprogramm meiner Kirche. Das erschien mir wie ein Fortschritt, denn damit konnte ich mir selbst treu sein und auf ein größeres Ziel hinarbeiten, das anderen zugutekam.

Ich wurde in das Programm aufgenommen und flog nach Boston, eine für mich neue Stadt. In gewisser Weise war es eine Erleichterung, die ganzen Schwierigkeiten eine Weile hinter mir zu lassen. Doch ich wusste, dass es nichts nützte, vor meinen Problemen davonzulaufen oder sie zu ignorieren. Als ich die mentale Last, die ich mit mir herumschleppte, losließ und mir vornahm weiter zu beten, fing ich an, mich auf das neue Abenteuer zu freuen. Das Praktikum war wie geschaffen für geistiges Studium und Wachstum – meine Hauptziele – und gestattete mir, meine Erfahrung mit der HV einzubringen.

Während des Sommers wurde die Bergpredigt ein wichtiger Teil meines täglichen geistigen Studiums. In dieser Predigt von Jesus sind die Seligpreisungen, das Gebet des Herrn und Anweisungen zu heilen enthalten. Das war das erste Mal, dass ich mich mit der Bergpredigt beschäftigte, und ich war schwer beeindruckt! Jesu Anweisungen zeigten mir, wie man ein glückliches, sinnvolles Leben führen kann.

Diesen Satz liebte ich besonders: „Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet“ (Matthäus 6:25). Ich begriff, dass ich mir um nichts Sorgen machen musste, weil alle meine Bedürfnisse immer gestillt werden. Und dann die Goldene Regel: „So wie ihr von den Menschen behandelt werden wollt, so behandelt ihr sie auch!“ (Matthäus 7:12). Ich hatte sie mein Leben lang gehört, aber jetzt leuchtete sie mir ein. Und schließlich fand ich, dass ich ein besseres Verständnis davon erlangt hatte, wie man betet, und ich hatte eine Menge Gelegenheiten, das anzuwenden, was ich bei der Arbeit und in meiner Freizeit mit anderen lernte.

Als ich mein Denken mit diesen geistigen Ideen füllte, mit ihnen betete und Möglichkeiten fand, sie umzusetzen, ließ meine Furcht nach. Ich weiß nicht genau, wann das war, aber ich hörte auf, mich um mein Leben und die Zukunft zu sorgen. Ich fing an, voll Zuversicht zu leben und mich mit soliden geistigen Eigenschaften zu identifizieren.

Das zeigte sich in einer besseren Denkweise über mich und andere und in guten Entscheidungen darüber, wie ich meine Zeit verbrachte. Ich brachte meine wahre geistige Identität zum Ausdruck und das reichte völlig aus. Die Furcht und Depressionen verschwanden und mein Selbstwertgefühl nahm zu, je mehr ich mich Gott näherte und mein Handeln mit meinem geistigen Studium in Einklang brachte.

Einmal wurde dieses geistige Wachstum auf die Probe gestellt, als ein Freund vorschlug, ein Bier trinken zu gehen. Statt mich mitziehen zu lassen, handelte ich in Übereinstimmung mit meinen geistigen Werten. Das hatte ich im College nicht getan. Ich erklärte, warum ich kein Verlangen auf Alkohol hatte und wieso diese Entscheidung feststand. Danach wurde dieses Thema zwischen uns nie wieder angeschnitten.

Ich habe gelernt, wirksam zu beten, und das hat mein Leben verändert. Nachdem ich gesehen hatte, wie mein Leben mit und ohne Gebet funktioniert, bin ich von seinem Wert überzeugt. Gebet hat mir eine völlig neue Sichtweise von mir und anderen gegeben. Es hat mich zu einer erfüllenden Tätigkeit, einem fröhlicheren Alltag und einer Beziehung mit meiner Freundin geführt, die Substanz widerspiegelt und angemessen ist. Klar ist weiteres Wachstum ist vonnöten, aber jetzt weiß ich, dass mein Leben einen Sinn hat – und ich bin für weiteres geistiges Wachstum bereit.

Obwohl es schwierig war, mich meinen Ängsten zu stellen, fand ich langsam innere Kraft und traf bessere Entscheidungen.

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