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Original im Internet

Für Kinder

Die Geschichte von zwei Brüdern

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 26. Oktober 2020


Schon vor ihrer Geburt schienen die Zwillinge Jakob und Esau im Wettstreit miteinander zu sein, wer der Erste und der Beste war. Ihre Eltern Isaak und Rebekka nannten ihren ersten Sohn nach seinem Aussehen. Er war rötlich und hatte dichten Haarwuchs, daher nannten sie ihn Esau, das hebräische Wort für „behaart“. Der zweite Sohn hielt mit einer Hand die Ferse Esaus, als ob er sagen wollte: „Nein, warte, ich will zuerst!“ Er wurde Jakob genannt, was dem Wort für „Ferse“ ähnelt.

Die beiden Jungen sahen unterschiedlich aus, verhielten sich unterschiedlich und mochten unterschiedliche Dinge. Esau war ein guter Jäger. Er hielt sich gern draußen in der Wildnis auf. Jakob war das Gegenteil. Er war lieber zu Hause und hielt sich hauptsächlich in der Nähe seiner Mutter und der Wüstenzelte auf, die sie bewohnten. Jakob kümmerte sich oft um die zahmeren Tiere wie Schafe und Ziegen. Esau war Isaaks Lieblingssohn, während Jakob von seiner Mutter bevorzugt wurde.

Als der Erstgeborene hatte Esau das Erstgeburtsrecht. In der hebräischen Kultur bedeutete dies, dass der älteste Sohn doppelt so viel vom Besitz des Vaters erbte als die jüngeren Brüder. Und der Erstgeborene erhielt außerdem einen besonderen Segen vom Vater.

Eines Tages kam Esau müde und hungrig von der Jagd zurück. Er sah Jakob mit einem Linsengericht und sagte: „Gib mir was ab, ich komme um vor Hunger.“ Statt ihm einfach einen Teller Linsen zu geben, sagte Jakob: „Ich tausche meine Linsen gegen dein Erstgeburtsrecht ein.“ Esau sagte: „Was nützt mir ein Erstgeburtsrecht? Gib mir was zu essen.“ Jakob sagte: „Schwöre, dass du dein Erstgeburtsrecht gegen das Linsengericht eintauschst.“ Esau griff nach dem Teller und sagte: „Ich schwöre. Du kannst das Erstgeburtsrecht haben. Ich kann nichts damit anfangen.“ So verkaufte Esau Jakob sein Erstgeburtsrecht.

Einige Zeit später hörte Rebekka, wie Isaak Esau erklärte, dass er ihm bald den Segen erteilen werde. Doch vorher sollte Esau ein Reh erlegen und für seinen Vater zubereiten. Isaak war alt und blind. Er wollte sichergehen, dass er seinen älteren Sohn segnete, bevor er starb. Und der Segen war Esau sehr wichtig.

Doch Rebekka fand, dass Jakob den Segen seines Vaters mehr verdiente. Als Esau auf die Jagd ging, trug sie Jakob auf, ihr zwei junge Ziegen zu bringen. Sie erklärte, dass sie ein schönes Mahl für Isaak daraus machen würde – und dann konnte Jakob derjenige sein, der es seinem Vater servierte und den Segen erhielt. Doch das würde nicht einfach sein. Esau hatte dichten Haarwuchs; Jakobs Haut war glatt. Auch ohne sehen zu können, würde der Vater den Unterschied erkennen. Rebekka sagte Jakob, er solle sich das Ziegenfell um die Hände, Arme und den Hals binden und eins von Esaus Hemden anziehen.

Das tat Jakob und trat in das Zelt seines Vaters ein. „Hier bin ich – Esau, dein Erstgeborener“, erkläre er dem Vater. „Ich bringe dir dein Essen.“ Isaak dachte, er klang wie Jakob. Doch als er ihn berührte und küsste, fühlte sich Jakobs Haut haarig an, und er roch wie Esau. Und so segnete Isaak ihn. „Möge Gott dir viel Reichtum gehen“, betete er, „und möge allen, die dir wohlgesonnen sind, Gutes geschehen.“

Esau kehrte zurück, und als er entdeckte, was Jakob getan hatte, wurde er sehr wütend. Er hasste Jakob und schwor, dass er ihn töten würde, sobald Isaak gestorben war. Als Rebekka Esaus wütende Ankündigung hörte, sagte sie Jakob, er solle ihren Bruder Laban besuchen, bis Esaus Wut verflogen war.

Auf dem Weg zu seinem Onkel Laban musste Jakob einmal übernachten. Er fühlte sich einsam. Nachdem er seinen Vater überlistet und seinen Bruder um seinen Segen gebracht hatte, kam es ihm nicht so vor, als hätte er etwas gewonnen. In jener Nacht träumte Jakob, dass Engel auf einer Leiter, die bis zum Himmel reichte, hoch und runter kletterten. Gott sprach in dem Traum zu Jakob und sagte: „Ich bin bei dir, Ich beschütze dich, wo du auch gehst, und Ich bringe dich zurück in dieses Land. Ich werde dich nicht verlassen, bis Ich Mein Versprechen erfüllt habe.“

Jakob wusste, dass Gott ihn tröstete und ihm verzieh. Dieser Segen war viel größer als der, den er Esau gestohlen hatte.

Jakob arbeitete 20 Jahre für seinen Onkel. Er heiratete und hatte 13 Kinder. Eines Nachts sagte Gott Jakob, er solle nach Hause zurückkehren. Doch Jakob hatte Angst, zurückzugehen und Esau wiederzusehen. Was, wenn er ihn immer noch umbringen wollte? Jakob schickte Boten mit Geschenken zu seinem Bruder. Er wollte Esaus Freund sein.

Die Boten sagten Jakob, dass Esau ihm mit 400 Männern entgegenreiste. Dadurch bekam Jakob noch mehr Angst. Diesmal wandte er sich an Gott. Er bat Gott, seine Familie zu beschützen. Dann sammelte er ein Geschenk aus Kamelen, Kühen, Ziegen und Eseln für Esau – insgesamt mehr als 550 Tiere.

In dieser Nacht betete Jakob und kämpfte mit sich. Er rang damit, was er Esau vor all den Jahren angetan hatte, und erkannte, dass es falsch gewesen war. Während dieses nächtlichen Kampfes änderte Gott Jakobs Namen in Israel um. Jakob spürte, wie sich damit auch sein Leben änderte. Er redete mit Gott, als ob sie sich gegenüberstanden. Das war der wahre Segen, den er die ganze Zeit haben wollte – ein Segen von seinem göttlichen Vater. Alles, was Jakob – Israel – jemals gewollt hatte, war, auf Gott zu vertrauen.

Am nächsten Tag umarmte und küsste Esau seinen Bruder zur Begrüßung. Esau verzieh Jakob. Er ließ die Verletzungen und die Wut der Vergangenheit los. Er erklärte Jakob, dass er die Geschenke nicht brauchte. Er hatte bereits genug.

Alle Geschenke, die Jakob Esau geben wollte, waren nichts im Vergleich zu dem Geschenk von Gottes großer Liebe für sie beide. Sie brauchten nicht miteinander zu konkurrieren, um an erster Stelle oder der Beste zu sein. Sie mussten sich nur gegenseitig liebhaben.

Du kannst die Geschichte von Jakob und Esau in der Bibel im 1. Buch Mose (Kapitel 25, 27–33) nachlesen.

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