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Original im Internet

„Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst?“

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 5. April 2021


Die Antwort auf die Frage: „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst ...?“ (Psalm 8:5) findet sich in der gesamten Bibel. Wir lesen in 1. Mose 1: „Gott sprach: ‚Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich‘“ (Vers 26). In den folgenden Versen dieses Kapitels erfahren wir, dass Gott diesen geistigen Menschen gesegnet und alle seine Bedürfnisse gestillt hat und dass Gott Seine Schöpfung für sehr gut befand.

1. Mose 2 und 3 geben den Schöpfer und die Schöpfung völlig anders wieder. Dieser Bericht erklärt, dass der Mensch aus dem Staub der Erde geformt wurde, dass er unvollständig und ungehorsam war und eine Neigung zum Sündigen hatte. Der aus Staub geformte Mensch ist nicht der Mensch, den 1. Mose 1 beschreibt. Dieser wurde geistig vollkommen nach Gottes Ebenbild erschaffen; ihm wurde die Herrschaft über die ganze Erde verliehen. Der aus Staub geformte sogenannte Mensch bekam keine Herrschaft und wurde schließlich aus dem Garten Eden vertrieben.

Wir lernen durch unser Studium der Christlichen Wissenschaft, dass der zweite Schöpfungsbericht eine Allegorie ist und ein materielles Verständnis der Schöpfung darstellt, das weder über Gott noch den Menschen zutrifft. Diese Allegorie lehrt uns, das Zeugnis der körperlichen Sinne, die den Menschen als sterblich darstellen, nicht als wahr oder zutreffend zu akzeptieren. Sie lehrt uns ferner, uns nicht mit der sündigen Abstammung von Adam zu identifizieren. Gemäß der Christlichen Wissenschaft ist Gott der einzige Schöpfer, und Er hat alle Dinge geistig und vollkommen erschaffen; daher bleibt kein Platz für einen anderen Schöpfer oder eine andere Schöpfung zurück.

Unser Konzept von Gott und dem Menschen hat erhebliche Auswirkungen auf unsere menschliche Erfahrung. Wir sollten unser Denken häufig prüfen und sichergehen, dass wir Gott als unseren liebevollen Vater-Mutter betrachten, der Seine Kinder als sehr gut ansieht und immer mitberücksichtigt. Es ist ähnlich wichtig, dass wir uns und andere als Gottes wirkliche Widerspiegelung verstehen. Und natürlich sollten wir uns bemühen, im Alltag gottähnliche Eigenschaften auszudrücken.

Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Wir alle sind Bildhauer, die an unterschiedlichen Formen arbeiten, den Gedanken gestalten und meißeln“ (S. 248). Dann stellt sie folgende kritische Fragen: „Was für ein Vorbild hat das sterbliche Gemüt? Ist es Unvollkommenheit, Vergnügen, Kummer, Sünde, Leiden? Hast du das sterbliche Vorbild akzeptiert? Bildest du es nach?“ Auf derselben Seite erklärt sie uns dann, was wir tun müssen, wenn wir unser Denken und Leben verbessern wollen: „Wir müssen vollkommene Vorbilder im Denken formen und ständig auf sie schauen, sonst werden wir sie niemals zu einem großartigen und edlen Leben ausgestalten.“

Christus Jesus ist unser Wegweiser. Wenn wir seine Lehren so befolgen, wie es in der Christlichen Wissenschaft erklärt wird, lernen wir zu schaffen, dass wir selig werden – wir lernen, uns und andere als geistig und nicht materiell zu sehen und die Wahrheit zu demonstrieren, die er lehrte und lebte. Der Meister identifizierte sich selbst als Sohn Gottes, und in seiner menschlichen Erfahrung demonstrierte er den sündlosen und todlosen Menschen, den Gott erschaffen hat. Durch Vorbild und Beispiel offenbarte der große Lehrer die Natur Gottes als den liebevollen Vater aller; und da er die unveränderliche Beziehung des geistigen Menschen mit Gott verstand, war er jeder Situation gewachsen. Er lehrte seine Nachfolger: „Darum sollt ihr vollkommen sein, so wie euer Vater im Himmel vollkommen ist“ (Matthäus 5:48).

Es stellt sich vielleicht die Frage: „Was muss man hinsichtlich des materiellen Sinnes des sogenannten Menschen tun, den wir mit den fünf körperlichen Sinnen wahrnehmen?“ Wir lernen in der Christlichen Wissenschaft, dass die materielle Persönlichkeit die Fälschung der geistigen Individualität des Menschen ist, der zu Gottes Ebenbild erschaffen wurde, und dieses materielle Verständnis von Identität sollte als ohne Wirklichkeit erkannt und aus dem Denken ausgeräumt werden. Die wissenschaftlich-geistige Tatsache des Seins wird nur verstanden, wenn der geistige Sinn im menschlichen Bewusstsein entwickelt wird. Wenn dies geschieht und materielle Überzeugungen aufgegeben und durch geistiges Verständnis ersetzt werden, wird das wahre Selbst des Menschen als Gottes Widerspiegelung besser verstanden und demonstriert. Mrs. Eddy macht in Vermischte Schriften 1883–1896 folgende hilfreiche Aussage über die geistige gegenüber der materiellen Auffassung vom Menschen: „‚Bekleidet und vernünftig‘, umfangen vom wahren Gemüt, ist die Individualität des Menschen sündlos, unsterblich, harmonisch, ewig. Seine Materialität, in eine falsche Mentalität gehüllt, führt einen schwachen Kampf mit seiner Individualität – seine körperlichen Sinne mit seinen geistigen Sinnen“ (S. 104). Auf derselben Seite fragt sie: „Wer möchte sterblich sein oder möchte nicht das wahre Ideal des Lebens gewinnen und seine eigene Individualität wiedererlangen?“

Christus Jesus akzeptierte das Zeugnis der physischen Sinne nie als wirklich. Obwohl er auf Erden wandelte und den Menschenmengen große Anteilnahme zeigte, sie von Krankheit und Sünde heilte und die Toten auferweckte, hielt er sein Denken immer über den physischen Sinn der Dinge erhaben und orientierte sich an Geist, Gott. Durch die Geistigkeit seiner Gedanken überwand der Meister den materiellen Sinn, und in seiner endgültigen Demonstration erhob er sich über alles Fleischliche und Sterbliche.

Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Erlöser Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken. Auf diese Weise lehrte Jesus, dass das Reich Gottes intakt und universal ist und dass der Mensch rein und heilig ist“ (S. 476–477).

Als Anhänger der Wahrheit müssen auch wir eine geistige Gesinnung kultivieren und lernen, so über Gott und den Menschen zu denken, wie Jesus es tat. Wenn wir uns gedanklich am göttlichen Gemüt orientieren und unser Denken mit Wahrheit und Liebe gefüllt halten, können wir außerdem den vollkommenen Menschen der Schöpfung Gottes erkennen und die Menschheit so heilen, wie Jesus dies seinen Nachfolgern auftrug.

Mrs. Eddy hat in ihren Schriften mehrere Begriffe als Hinweis auf den geistigen Menschen verwendet. Diese Begriffe erweitern unser Konzept vom Menschen und helfen uns, den Grund für dessen Existenz immer besser zu verstehen. Die biblischen Begriffe „Bild“ und „Gleichnis“ weisen darauf hin, dass der Mensch Gottes Natur bezeugt und gottähnliche Eigenschaften wiedergibt. Andere von unserer Führerin verwendete Begriffe sind Widerspiegelung, Manifestation, Ausdruck, Idee.

Den Menschen als Gottes Widerspiegelung zu betrachten bringt dem menschlichen Bewusstsein ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Wir wissen, dass eine Widerspiegelung nichts aus eigenem Antrieb tut; ihre Funktion liegt darin, widerzuspiegeln, wiederzugeben. Wird eine Rose in einer Vase vor einen Spiegel gestellt, bleibt das Spiegelbild genauso wie die Rose in der Vase. Ein Blütenblatt könnte nicht in der Widerspiegelung abfallen, sofern es nicht auch von der Rose abfällt.

Wenn wir diese Schlussfolgerung auf das Denken des Menschen als Gottes Widerspiegelung anwenden, erkennen wir, dass der Mensch als Gottes Widerspiegelung seine Vollkommenheit, seine Geistigkeit und sein Wohlbefinden beibehalten muss, weil Gott, Geist, vollkommen und unveränderlich ist. Daraus folgt, dass der Mensch als Gottes Widerspiegelung ewiglich sicher, vollkommen und frei ist.

Wenn wir den Menschen als Idee, die Manifestation, den Ausdruck Gottes verstehen, können wir die unkörperliche und geistige Natur des Menschen besser nachvollziehen. Als die Idee der göttlichen Liebe, des unsterblichen Lebens, ist der Mensch liebevoll, rein, aktiv und unsterblich. Als die Manifestation der Wahrheit ist der Mensch aufrecht und unveränderlich. Als Ausdruck des Geistes, Seele, ist der Mensch geistig, harmonisch und vollständig. Als die Idee des göttlichen Gemüts, Prinzip, ist der Mensch intelligent, weise, ordentlich und gehorsam. Daher erkennen wir, dass der Mensch in Gottes Plan und Zweck notwendig ist, denn ohne den Menschen hätte Gott keinen Zeugen für Seine eigene Wesenheit, Sein Dasein.

Aufgrund unseres Forschens der Christlichen Wissenschaft kennen wir die Antwort auf die Frage „Was ist der Mensch?“ Und es ist unser Privileg und unsere Pflicht zu beweisen, dass Gott niemals ohne Seine Widerspiegelung oder Manifestation ist und dass der Mensch niemals etwas Geringeres als das geistige, vollkommene Kind Gottes ist.

Johannes, der geliebte Jünger Jesu, hinterließ folgende tröstliche Botschaft über den Menschen, dessen Gott immer gedenkt: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater geschenkt, dass wir Gottes Kinder heißen sollen! Darum kennt uns die Welt nicht; denn sie kennt ihn nicht. Geliebte, wir sind nun Gottes Kinder; und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber, wenn er offenbart wird, dass wir ihm gleich sein werden; denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1. Johannes 3:1, 2).

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