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Original im Internet

So geht es in der Welt

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 23. August 2018


Religiöse Reformatoren waren generell überzeugt, dass die Wege der Welt in die Irre führen. Ob Jeremia im Alten Testament, Jonathan Edwards im 18. Jahrhundert oder einige geistig wache Geistliche unserer Zeit, ihre – oft unverblümte – Botschaft an die Menschen war, die weltlichen Wege zu verlassen und geistige und moralische Werte anzunehmen.

Ehrlichkeit im Geschäftsleben, Treue in der Ehe, Gewaltfreiheit anderen gegenüber. Viele von uns wollen diese grundlegenden Werte zumindest theoretisch leben. Doch im Alltag kann sich das als viel schwerer – und komplizierter – erweisen als gedacht. Unsere Entscheidungen sind nicht einfach schwarz oder weiß gekennzeichnet.

Ist es nicht beispielsweise altmodisch, allzu simpel dargestellt und überholt zu denken, dass Selbstlosigkeit, Ehrlichkeit und Liebe usw. im Vergleich zu Fachwissen, Ehrgeiz, Selbstbewusstsein oder politischem Scharfsinn mehr als nur zweite Geige spielen? Ist nicht ein gewisses Maß an „falschen Zeugenaussagen“ (siehe 2. Mose 20:16) und Einschüchterung ein angemessener Ausdruck von Charakterstärke?

Es kann der Verdacht aufkommen, dass uns der Versuch, Moral und geistige Werte zu leben, zum Nachteil erwächst. Vielleicht fühlen wir uns zu der Ansicht genötigt, dass Spiritualität ja schön und gut ist, mehr aber nicht.

Solange wir glauben, dass so die Welt wirklich aussieht und die geistige Wahrheit sich darin behaupten muss, wird Spiritualität vermutlich eher als Schwäche und Nachteil aussehen, statt als Stärke. Doch eine christlich-wissenschaftliche Sichtweise zeigt eine bessere Perspektive.

Mary Baker Eddy bezeichnet die von ihr gegründete Christliche Wissenschaft als religiöse Reform. Doch sie ist erheblich weitreichender als andere Reformen. Die Christliche Wissenschaft lehrt nicht nur, dass wir anders als weltlich vorgegeben leben sollten, sondern zeigt auch, warum dies so nötig ist. Die Christliche Wissenschaft erklärt, dass die Welt nicht so funktioniert, wie deren enthusiastische Verfechter meinen, und dass es Augenwischerei – und Selbstzerstörung – ist, wenn man sich an „dem Spiel“ beteiligt.

Das wird seit Jahrhunderten in moralischen Lehren impliziert. Im Buch der Sprüche in der Bibel lesen wir von einer „Frau Torheit“, die den Vorübergehenden sagt: „Die gestohlenen Wasser sind süß und das verborgene Brot schmeckt gut.“ Der Mensch, der davon angezogen wird und hineingeht, „weiß aber nicht, dass dort Tote sind und ihre Gäste in den Tiefen des Totenreichs wohnen“ (Sprüche 9:17, 18). Christus Jesus erteilt ähnlich anschauliche Warnungen, wenn er davon spricht, nicht nur dem Anschein zu genügen. Er redet von übertünchten Gräbern, „die von außen hübsch erscheinen, aber inwendig voller Totengebeine und aller Unreinheit sind“ (Matthäus 23:27).

Durch ihre Entdeckung der Wissenschaft des Seins macht die Christliche Wissenschaft das Implizierte explizit. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Der materielle Sinn erhebt seine Stimme mit der Anmaßung von Wirklichkeit und sagt:

Ich bin ganz und gar unehrlich und kein Mensch weiß es. ... Die Welt ist mein Königreich. Ich throne in der Pracht der Materie. Aber die leiseste Berührung, ein Unfall, das Gesetz Gottes können jeden Augenblick meinen Frieden vernichten, denn alle meine eingebildeten Freuden sind verhängnisvoll“ (S. 252).

Die Christliche Wissenschaft demonstriert, dass das von Gott erschaffene Universum nicht gleichzeitig von einer Welt ins Leben gerufen wurde, wo das menschliche Gemüt durch Tücke und Macht regiert, noch wartet Gottes Universum darauf, nach dem Tod Gestalt anzunehmen. Es ist jetzt hier. Der Mensch lebt geistig gesehen mit diesem Universum und ist ganz und gar der Ausdruck seines Schöpfers. Er ist das gute Ebenbild, die Widerspiegelung, des unendlich intelligenten Guten, Gottes.

Durch unsere Heilungen und Gottes Führung – wie in den Zeugnissen in diesem Herold verdeutlicht – fangen wir an zu verstehen, dass das keine abstrakte philosophische Prämisse ist. Es ist die christlich-wissenschaftliche Tatsache – so funktionieren die Dinge. Früher oder später erkennen wir, dass wir in die Irre geführt werden, wenn wir von einer wirklichen und substanziellen Welt ausgehen, die von Gottes Universum getrennt ist.

Das mag hinsichtlich eines Industriellen des 19. Jahrhunderts, der Raubkapitalismus betrieb, oder auch eines machthungrigen Regierungsvertreters, der heute Verteidigungsverträge durchboxt, relativ einfach zu verstehen sein. Doch wie ist es mit dem Durchschnittsmenschen, der nicht so offenkundig ein Sünder ist, sondern sich nur damit auskennt, wie es nun mal in der Welt geht?

Solange wir glauben, dass so die Welt wirklich aussieht und die geistige Wahrheit sich darin behaupten muss, wird Spiritualität vermutlich eher als Schwäche und Nachteil aussehen, statt als Stärke. Eine christlich-wissenschaftliche Sichtweise zeigt eine bessere Perspektive.

Ja, der Versuch, dieses sogenannte Wissen anzuwenden – ein bisschen Druck, gute Beziehungen, erkaufte Anerkennung –, ist mehr als nutzlos. Anstatt zu meinen, nur ein bisschen unehrlich, manipulativ oder skrupellos zu sein, stellt der Mensch fest, dass er davon vereinnahmt ist. Statt an den Fäden zu ziehen, wird er zur Marionette, die die typischen Irren und Wirren eines sterblichen Kaspertheaters durchläuft, egal wie prominent oder extravagant er auftritt. In Wahrheit kann nur eine hart erkämpfte Vergeistigung des Denkens und Lebens uns oder andere aus den fluktuierenden Szenen des Traums von einem Leben in einer materiellen Welt in die Erkenntnis erheben, dass Gott Leben ist. Das ist die eine Sache in der Welt, die beständig echtes, dauerhaftes Gutes hervorbringt und nicht immer nur dieselben Schwierigkeiten wiederholt.

Die gute Nachricht ist, dass das Universum nicht so funktioniert, wie der Materialist meint und hofft; es funktioniert so, wie Geistigkeit und Gutes es intuitiv erfassen. Mit anderen Worten, da die Gesetze des Universums geistig sind und einen Gott ausdrücken, der Liebe und Prinzip ist, ist ein Leben voll Güte und das Bestreben, Christus, Wahrheit, zu gehorchen, nicht nur wünschenswert, sondern wirksam.

Doch wie kann das rein Gute inmitten einer Welt erfolgreich sein, wo amoralische und unmoralische Kräfte Hof zu halten scheinen? Es hat Erfolg, weil es die Macht Gottes hinter sich hat. Das, was wir als moralisch und gut betrachten – Anteilnahme, Gnade, Uneigennutz, Selbstaufopferung usw. – ist das, was so dringend benötigt wird, damit wir uns zunehmend des wahren Universums und Gottes Gesetzen bewusstwerden. Diese Eigenschaften sind keineswegs die nebensächlichen „nur religiösen“ Werte, als die sie abfällig bezeichnet werden. Sie sind mächtig und wissenschaftlich. Da sie uns mit Geist, Gott, verbinden, öffnen sie das Denken für die Führung der göttlichen Intelligenz des Universums – von dem Gemüt, das Gott ist.

Sie führen zu konkreten Wirkungen wie Voraussicht, Genauigkeit und gute Zeitplanung, zu Fähigkeiten und praktischen Errungenschaften sowie zu Mut und Originalität, die weit über menschliche Erwartungen hinausgehen.

Dadurch, dass wir dem Christus folgen, manchmal in Tränen, manchmal freudig, legen wir die Überzeugungen des menschlichen Gemüts von Intelligenz und einem Leben in der Materie ab. Die Welt ist nicht so, wie sie zu sein vorgibt. Die wissenschaftliche Wahrheit, dass Gottes Universum die einzige Wirklichkeit ist, wird erkennbarer, und so erleben wir dieses Universum in der Gegenwart.

Wenn wir das auch nur in moderatem Maße beweisen, werden Paulus’ Worte lebendig für uns: „Wir reden Weisheit unter den Vollkommenen; aber nicht eine Weisheit dieser Welt, auch nicht der Obersten dieser Welt, die vergehen. Sondern wie geschrieben steht: Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und was in keines Menschen Herz gekommen ist, das hat Gott denen bereitet, die ihn lieben. Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist“ (1. Korinther 2:6, 9, 10).

Die Offenbarung des Geistes davon, wie es in der Welt wirklich geht, zeigt uns, wie es Heilung von körperlichen Problemen durch rein geistige Mittel geben kann und Sünde und Böses besiegt werden können. Besserungsmöglichkeiten kommen jedoch nicht davon, dass Gott beschließt, etwas zu verbessern; sie sind das Ergebnis unseres eigenen besseren Verständnisses von Ihm und Seinem Menschen und Universum.

Diese zunehmende christlich-wissenschaftliche Erkenntnis von der Art und Weise, wie das Universum wirklich funktioniert, distanziert uns nicht von der Menschheit. Das geschieht durch Weltlichkeit. Zunehmende Liebe zum Guten bringt überfließende Liebe zur Menschheit mit sich. Und damit stehen wir mitten in der Welt. Liebe bringt die Menschen in Übereinstimmung mit göttlichem Prinzip, Liebe – der einzigen Quelle der Liebe und Intelligenz, die groß und praktisch genug ist, um den Bedarf einer ganzen Welt zu stillen.

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