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Original im Internet

Nicht auf Schlagzeilen reagieren

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 4. Dezember 2018


Die Schlagzeilen jenes Morgens waren voller Spekulationen über einen Handelskrieg. Stunden später fiel ein wichtiger Börsenindex aufgrund massiver Verkäufe um mehr als 500 Punkte. Am nächsten Tag ebbte die Furcht vor einem Handelskrieg ab und die Wirtschaft war aufgrund einer ebenso schnellen und robusten Erholung erneut in den Schlagzeilen. So ging es wochenlang.

Ein Finanzreporter bat einen Analysten der Börse, die rasanten Umschwünge zu erklären. Die Antwort: „Wir reagieren fast ausschließlich auf Schlagzeilen.“ Das Geschehen wurde von Emotionen und Furcht gelenkt.

Das trifft nicht nur auf die Wirtschaft zu. Vom ständigen Fluss der Schlagzeilen, die alles übertreiben und aufbauschen, sollte man meinen, dass die Welt noch nie in so schlechter Verfassung war. Durch den schnellen und einfachen Zugriff auf Nachrichten ist man gut beraten, sich zu fragen: Reagieren wir „fast ausschließlich auf Schlagzeilen“?

Die meisten von uns würden lieber nicht in den Strudel täglicher Sensationen geraten. Und doch wollen wir zum Guten beitragen – Lösungen für das finden, was örtlich und weltweit passiert. Wenn wir allerdings Unsicherheit und nichts als Emotionen zu bieten haben, können wir kaum mehr tun, als Vorstellungen über ein fröhlicheres, harmonischeres Leben zu hegen. Es erfordert starken Einsatz für eine andere Sichtweise, sich mit den Problemen in den Nachrichten zu beschäftigen und dabei den inneren Frieden aufrechtzuerhalten. Der Wunsch nach besseren Nachrichten reicht nicht. Der Verfasser der Sprüche in der Bibel zeigt, dass dieser Einsatz geistig sein muss. „Befiehl dem Herrn deine Werke, dann werden deine Pläne gelingen“ (16:3).

Die Quelle wahrer Macht zu verstehen hilft uns, das Denken auf den Ursprung jeder heilenden Erwiderung zu gründen, nämlich Gott. Die Christliche Wissenschaft lehrt, dass Gott das allumfassende Prinzip des Seins ist. Er ist allgegenwärtig, über die gesamte Schöpfung erhaben. Und Er ist Geist, das all-gute und unendliche göttliche Gemüt – der Ursprung eines jeden wahren Gedankens, Motivs und Vorgangs. Gemüt ist sich ständig der Harmonie seines Universums bewusst, und Gemüt regiert seine Ideen natürlich und vollkommen. Der Prophet Jeremia beschrieb Gottes Sichtweise folgendermaßen: „Ich weiß genau, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leidens, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben“ (Jeremia 29:11).

Wenn wir auf Gottes erhebende Führung vertrauen und danach streben, Ihn als beständig gut und liebevoll zu sehen, erhebt sich unser Denken über eine von Emotionen angetriebene, begrenzte Auslegung der Dinge hinaus. Wir fühlen uns stattdessen von der ruhigen, geistigen Sichtweise des Gemüts angezogen. Diese geistige Gesinnung befähigt uns, den Irrglauben aufzugeben, dass es viele separate, widerstreitende, in die Materie verstrickte Gemüter gibt. Das sterbliche oder materielle Verständnis der Dinge ist in Wirklichkeit Unwissenheit über Gott. Die göttliche Wahrheit gibt uns das geistige Verständnis, das uns immer mehr von einer materiellen Gesinnung befreit. Christus Jesus hat diese geistig befreiende Vorgehensweise beschrieben: „[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8:32).

Mary Baker Eddy, die Ende des 19. Jahrhunderts die Wissenschaft des Christus entdeckte, achtete sehr genau auf die mentale Atmosphäre ihrer Zeit und warnte davor, sich von widerstreitenden, zynischen, emotionalen Meinungen beeinflussen zu lassen und sie zur Norm zu machen. In ihrem wegweisenden Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift stellt sie den Lesern eine Frage, die sich gut und gerne auf die gestrigen Nachrichten beziehen könnte: „Hörst du nicht von der ganzen Menschheit über das unvollkommene Vorbild? Die Welt hält es dir beständig vor Augen. Als Folge davon neigst du dazu, diesen niederen Mustern zu folgen, deine Lebensarbeit zu begrenzen und die verwinkelten Konturen und Missbildungen materieller Vorbilder in deine Erfahrung aufzunehmen“ (S. 248).

Die wahre Nachricht ist, dass ein gänzlich unvollkommenes Lebensmodell vorgibt, ein unverrückbarer Zustand zu sein, doch das stimmt gar nicht. Gott hat uns die Fähigkeit verliehen, das göttlich Wahre für jeden Menschen zu erkennen – dass wir jeder der vollkommene und anhaltende Ausdruck des Geistes sind. Die Christliche Wissenschaft erklärt, dass dieses völlig geistige Verständnis vom Sein, an dem wir in unseren Gebeten festhalten, den irrigen, entmutigenden Eindruck berichtigt – und heilt –, dass das Leben voller Probleme ist. „Wahrheit und Liebe wirken diesen mentalen Krankheitserregern entgegen“, lesen wir in Wissenschaft und Gesundheit, „und beleben und erhalten so das Dasein“ (S. 274).

Auch noch so viel Wut, Konflikte oder Verzweiflung in den Schlagzeilen können uns nicht davon trennen, was Gott den Menschen über das vollständige und gute Leben in Geist offenbart. Durch Gebet und ein starkes Engagement für das Studium und die Praxis der Christlichen Wissenschaft wird das menschliche Bewusstsein inspiriert – vergeistigt – und erhält ein tieferes Gefühl von Frieden und Wohlbefinden. Dieses vergeistigte Denken macht uns zunehmend zu Problemlösern, die fähig sind, konkrete Lösungen für besorgniserregende oder tragische Nachrichten zu erkennen.

Eine Vorgehensweise für weitere Schritte nach vorn? Das ist die natürliche Tätigkeit der Eigenschaften des Gemüts in unserem Bewusstsein; es stellt praktische Ideen für die Heilung der Welt bereit. Wissenschaft und Gesundheit führt und inspiriert uns dabei: „Wir müssen vollkommene Vorbilder im Denken formen und ständig auf sie schauen, sonst werden wir sie niemals zu einem großartigen und edlen Leben ausgestalten. Lasst Selbstlosigkeit, Güte, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Gesundheit, Heiligkeit, Liebe – das Himmelreich – in uns herrschen, und Sünde, Krankheit und Tod werden abnehmen, bis sie schließlich verschwinden“ (S. 248).

Russ Gerber
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