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Original im Internet

Für Kinder

Jeder kann beten – du auch!

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 23. Januar 2018


Zeit, von der Schule nach Hause zu gehen. Und schon hatte ich wieder Angst.

Vorher war ich den Weg gern gegangen. Der Herbst brachte bunte Blätter, die unter den Füßen knirschten und so schön waren. Im Winter schuf der Schnee lustige oder geheimnisvolle Formen, und manchmal waren die Äste von Eis umhüllt. Am besten gefiel mir der Frühling, denn alles duftete und sah so zart aus.

Aber jetzt war alles anders. Hinter einem Baum lauerte ein großer Junge immer den kleineren Kindern auf. Dann lief er wie ein Bulle mit gesenktem Kopf hinter uns her. Er knurrte sogar bedrohlich! Jeden Tag rannten wir voller Angst weg.

Jetzt wusste ich, dass ich jedes Kind als Gotteskind sehen konnte – auch diesen Jungen.

Ich besuchte seit dem dritten Lebensjahr die Sonntagsschule. Dort an der Wand stand: „Gott ist Liebe.“ Wir lernten im Unterricht, dass Gott uns liebhat und geborgen hält. Gott kann man immer vertrauen, und daran dachte ich. Gott zu vertrauen heißt, keine Angst zu haben. Doch wie sollte das gehen, wenn mir der Junge immer solche Angst machte? Zwar hatte ich die Antwort auf diese Frage noch nicht, aber ich wusste, dass ich sie durch Beten finden würde.

Das Gute beim Beten ist, dass jeder es tun kann – auch Sechsjährige wie ich damals. Einige Leute nennen es „mit Gott reden“, andere „lauschen“ im Denken auf Gott und wieder andere denken an Gott und Seine Ideen auf sehr logische Weise, die man „folgern“ nennt. Egal wie wir beten, wenn unser Gebet mit Gott beginnt, erhalten wir die Antwort, die wir brauchen.

Ich dachte – betete – ungefähr so über Gott: Gott ist gut. Er hat alle Menschen gut gemacht, denn so ist Er. Gott, die Liebe, ist immer bei allen Seinen Kindern. Also drückt jeder von uns Seine Liebe aus. Keiner kann von dieser Liebe ausgeschlossen sein oder sich lieblos benehmen. Gott erhält uns alle in Sicherheit und froh.

Das war ein ganz einfaches Gebet, und genau richtig für mich. Jetzt wusste ich, dass ich jedes Kind auf dem Heimweg als Gotteskind sehen konnte – auch diesen Jungen. Ich konnte mich weigern, mich und meine Freunde als ängstlich und den großen Jungen als böse zu sehen. Wenn ich das tat, vertraute ich auf Gott.

Ein Lied im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft (Nr. 139, Minny M. H. Ayers, Adaption und Übersetzung © CSBD) hat mich schon immer getröstet:

Mit Liebe geh’ ich meinen Weg,

und oh, es ist ein heil’ger Tag;

ich fühle Gottes Gegenwart,

bin nicht mehr müde, bang und zag.

die Freud’, die niemand nehmen kann,

ist mein; ich geh’ mit Lieb fortan.

Als ich diese Strophe zu meinem Gebet hinzufügte, hatte ich keine Angst mehr. Ich bekam die Gewissheit, dass ich meinen ganzen Heimweg mit Liebe gehen konnte.

Als ich am nächsten Tag zu dem Baum kam, konnte ich einfach daran vorbeigehen, weil ich mich sehr bemühte, die Kinder der Liebe um mich zu sehen. Und dann passierte etwas Wunderbares. Der Junge rannte immer seltener hinter uns her und war viel freundlicher. Bald versuchte er nicht mehr, uns Angst zu machen. Wir redeten nie darüber. Er tat es einfach nicht mehr, und nun machte es wieder Spaß, nach Hause zu gehen.

Wenn wir beten, werden wir geführt. Gott hilft uns zu wissen, wie wir uns verhalten und was wir tun müssen. Das bedeutet normalerweise, dass man den Eltern oder einem Erwachsenen seines Vertrauens Bescheid sagt, wenn jemand etwas Böses tut. In meinem Fall zeigte mir mein Gebet, dass ich einfach sicher nach Hause gehen konnte. Noch etwas, das bei Gebet toll ist – es führt zu Hilfe, die genau zu unseren Bedürfnissen passt. Es zeigt uns, dass Gott uns jetzt beschützt – indem Er uns Seine liebevollen, weisen Gedanken schickt.

Kannst du über etwas beten, was dir Angst macht oder falsch klingt? Auf jeden Fall. Du kannst immer auf Gedanken von Gott lauschen oder dich an gute Dinge erinnern, die du über Ihn und Seine Schöpfung gelernt hast. Du kannst folgern, indem du mit Gottes Allheit und Liebe zu dir anfängst. Du kannst dich weigern, etwas zu sehen oder zu glauben, was Ihm unähnlich ist.

Kann dein Alter dich daran hindern zu beten? Nein. Kann ein Problem zu groß sein? Nein. Oder eine Erfahrung? Nein. Nichts kann zu groß sein. Gebet ist nicht aufzuhalten. Schließlich wendet es sich an die erhabene, allgegenwärtige Macht, Gott, dessen Kind du bist.

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