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Original im Internet

Gottes Versorgung und die Fahrt „hinaus auf die Tiefe“

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 13. Januar 2020


Simon, Jakobus und Johannes waren Geschäftspartner. Im Lukasevangelium lesen wir, dass sie einmal hart – die ganze Nacht – gearbeitet hatten und trotz menschlicher Fertigkeiten, Talent, Erfahrung und guter Arbeitsmoral erfolglos geblieben waren. Aus heutiger Sicht betrachtet, könnten wir sagen, dass die Fische ihr Produkt, die Boote ihr Kapital und der See ihr Standort war; Simon war der Geschäftsführer und die anderen die Mitarbeiter. Theoretisch waren alle Voraussetzungen für einen Erfolg gegeben, und doch befand sich das Geschäft der zukünftigen Jünger auf dem absteigenden Ast. Sie hatten keine Fische gefangen. Zwar hatten sie Einsatz gezeigt, aber er hatte keine Erträge gebracht. Vielleicht waren sie deprimiert, gestresst und erschöpft. Was war vonnöten? Eine Nachschulung? Ein neues Produkt? Modernisierung? Entlassungen? Schließungen?

Christus Jesus, der die göttliche Quelle und Natur wahrer Substanz verstand, kam vorbei, erkannte das Denken seiner künftigen Jünger und leitete sie an. Die Bibel berichtet, dass er zu Simon sagte: „‚Fahre hinaus auf die Tiefe und werft eure Netze zum Fang aus!‘ Und Simon antwortete ihm: ‚Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort hin will ich das Netz auswerfen.‘ Und als sie das taten, fingen sie eine große Menge Fische, und ihr Netz zerriss. Da winkten sie ihren Gefährten, die im anderen Boot waren, damit sie ihnen zu Hilfe kämen. Und sie kamen und füllten beide Boote voll, sodass sie fast sanken“ (Lukas 5:4–7).

Das Interessante hier ist, dass zwar die Grundelemente des Geschäfts gleichblieben – die Geschäftsleitung, das Produkt, die Mitarbeiter und der Standort –, doch es war erfolgreich, als der erhellende, rettende Einfluss des von Jesus verkörperten Christus, der Wahrheit, in die Situation eingebracht wurde und ein Umdenken bewirkte. Die Veränderung zeigte sich, als die Geschäftsleute bereit waren, Entmutigung und menschliche Vernunft abzulegen und Jesu Anweisung zu folgen, „auf die Tiefe“ hinauszufahren – mit anderen Worten, das Denken zu vertiefen. Auf die Tiefe – fort von allgemeinen oberflächlichen bzw. seichten menschlichen Überlegungen in die reine Tiefe geistigen Denkens. Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Wir müssen tief in die Wirklichkeit hineinschauen, statt nur den äußeren Eindruck der Dinge zu akzeptieren“ (S. 129). Tiefes, geistiges Denken ist am meisten vonnöten, um die aggressiven Bedrohungen finanzieller Begrenzungen zu überwinden, die uns davon abhalten, würdige Bestrebungen und Ziele zu erreichen.

Wenn wir tief in die Wirklichkeit hineinschauen, ist es hilfreich, sich einen Augenblick zu fragen: „Was erachte ich als den Ursprung meiner Versorgung?“ Kommt sie von meiner monatlichen Gehaltszahlung? Kommt sie vom Einkommen meines Mannes oder meiner Frau? Ist sie vom Erfolg meiner Firma abhängig? Kommt Versorgung von der Rente, von Investmentfonds, Aktien, Depositenkonten oder zinstragenden Wertpapieren? Kommt Versorgung von einem Erbe? Hängt sie von der Zahl meiner Kunden oder Patienten ab?

So sehr es aussehen mag, als wären diese Dinge die Quelle unserer Versorgung, so sind sie es doch nicht. Sie mögen nützliche und angemessene Beweise für Gottes Versorgung sein, sind aber nicht deren Quelle. Letztendlich kommt Versorgung nicht von den seichten Wassern des Materialismus. Sie entstammt nicht Strategien oder gar menschlicher Sparsamkeit. Wenn wir auf die Tiefe hinausfahren, in die Wahrnehmung der geistigen Wirklichkeit, stellen wir fest, dass alles Gute, alle Substanz, von Gott kommt, der unendliches Gemüt ist. Gott ist sich Seiner eigenen Unendlichkeit bewusst. Der Mensch ist sich als geistige Widerspiegelung Gottes nur des unendlichen, unbegrenzten Seins bewusst; er ist untrennbar von Gottes Versorgung. Weder das unendliche Gemüt noch sein Ausdruck, der Mensch, kennt Begrenzung, Stress oder Belastung. Und da der Mensch geistig ist, hat seine Versorgung einen geistigen Ursprung.

So wie die Sonne ständig scheint, so verleiht Gott dem Menschen unendliche Versorgung ohne Unterlass. Versorgung setzt sich aus Gottes Gedanken und Ideen zusammen. Sie können durch nichts blockiert, beschränkt oder eingedämmt werden. Im Gegensatz zum Auf und Ab der menschlichen Wirtschaft fließen die Ideen des Geistes gleichmäßig ohne Zyklen oder Verzögerungen.

Um diese Tatsachen zu erkennen und zu demonstrieren, müssen wir alte Denkmuster ablegen, auch wenn dieses Denken andere in unserer Familie, Firma oder Umgebung nachahmt. Es erfordert eine neue Art von Wachsamkeit in Bezug auf suggerierte Begrenzung sowie die Bereitschaft, diese Gedanken aktiv und gleichbleibend als unrechtmäßig abzulegen, da sie nicht von Gott sind. Es erfordert, dass wir von ganzem Herzen der fundamentalen Wahrheit zustimmen, manchmal unter extremen Umständen, dass alles das unendliche, unbegrenzte Gemüt und sein unendlicher Ausdruck ist. Diese mentale Fahrt „hinaus auf die Tiefe“ heilt finanzielle Ängste und Bedrängnisse aller Art. Sie heilt ferner die Tendenz, sich mit Situationen der Vergangenheit aufzuhalten, in denen großer Mangel zu herrschen schien. Die geistige Tatsache ist, dass Beschränkung oder Armut Gott immer unbekannt war. Zeiten augenscheinlicher Unzulänglichkeit waren nichts weiter als die Manifestation eines mesmerisierten menschlichen Denkens.

Der Christus befähigt uns, diesen Mesmerismus zu durchschauen. Der rettende Christus, der dem menschlichen Bewusstsein die Wahrheit Gottes offenbart, erweckt uns zu augenblicklich vorhandenen Gelegenheiten. Der Christus vertreibt starke Ängste und zerstört die felsenfesten Überzeugungen des herkömmlichen Denkens, die Mangel begründen und bestätigen möchten.

Mary Baker Eddy schreibt in Vermischte Schriften 1883–1896: „Gott gibt euch Seine geistigen Ideen, und sie wiederum geben euch, was ihr täglich braucht“ (S. 307). Gottes Ideen fließen beständig und führen Inspiration, Trost, Kraft und Erkenntnis mit sich. Seine Ideen führen uns zu Möglichkeiten, andere zu segnen und mehr Kreativität und Produktivität zum Ausdruck zu bringen. Tierischer Magnetismus, die vorgebliche Anziehung des materiellen Denkens, möchte uns weismachen, dass wir nicht fähig sind, Gottes Ideen zu erkennen. Durch Gebet können wir mit Überzeugung wissen, dass Gott Seine Ideen und befreienden Gedanken nicht nur an uns übermittelt, sondern Er stellt auch die Energie, Weisheit und Liebe in unserem Herzen bereit, um diese Ideen und Intuitionen umzusetzen. Er gibt uns die Motivation, das Verlangen und die Kraft, nicht vorzeitig aufzugeben.

Ein Verständnis von Gottes immer verfügbarer Vielfalt in unserem Leben zu haben bedeutet jedoch nicht, dass wir verschwenderisch sein sollten. Es gestattet uns nicht, extravagant zu sein oder Raubbau an unseren Finanzen oder der Umwelt zu begehen. Wir dürfen auch nicht arrogant sein oder andere ausschließen. Diese Elemente des sterblichen Denkens sind letztendlich destruktiv. Auf die Tiefe hinaus zu fahren erfordert vielmehr Demut und die Fähigkeit, weise mit unseren Ressourcen, besonders unseren mentalen Ressourcen, umzugehen. Daher ist es sehr wichtig, dass wir den Unterschied zwischen einer Ausgabe und einer Investition kennen.

Bei einer Geldausgabe erwarten wir nicht, mehr als den Gegenwert zu erhalten. Sie erwirtschaftet keinen Ertrag. Bei einer Investition erwarten wir etwas für unser Geld. Ein teurer Gedanke bringt uns nichts ein. Ein Gedanke, der eine gute Investition ist, erzielt ein gutes Ergebnis.

Und was sind teure Gedanken? Wenn wir über die Vergangenheit brüten, uns über die Zukunft sorgen, Gedanken von Neid, Ressentiments, Tratsch und Schuldgefühlen hegen – das ist teuer, denn es hält uns davon ab, Gottes geistige Ideen wahrzunehmen. Es bringt keine Erträge. Versöhnliche, reine, erwartungsvolle, christliche Gedanken – die bringen viel ein.

Wir müssen unser Denken prüfen. Dann sind wir vielleicht überrascht, wie teuer unser Denken ist! Und was können wir uns dabei nicht leisten? Wir können uns nicht leisten, aus Vergnügen sinnliche oder gewalttätige Gedanken zu hegen. Dieses Denken ist zu teuer. Selbstrechtfertigung, Eigenwille, Verdammung, Stolz und Egoismus sind zu teuer. Wir können uns nicht leisten, Angst zu haben – mit anderen Worten, das Böse zu erwarten. Furcht ist unproduktiv. Sie ist viel zu teuer. Nutzen wir unsere mentalen Ressourcen für Ausgaben oder Investitionen?

Die Bibel sagt, dass wir an Dinge denken sollen, die wahrhaftig, ehrbar, gerecht, rein, lieblich und wohllautend sind (siehe Philipper 4:8). Warum? Weil sie eine gute Investition sind.

Eine Investition, die immer gute Erträge bringt, ist das Vergeistigen bzw. Reinigen des Denkens. In dieser Hinsicht versagen sich Menschen manchmal die Behandlung in der Christlichen Wissenschaft, das geistige Mittel, das sie heilen wird. Durch solche Behandlung wird das Denken bis zu einem gewissen Grad gereinigt und das Leben gesegnet. Natürlich ist es immer angemessen und fortschrittlich, wenn Menschen Gottes Gesetze anwenden und für sich selbst beten. Doch manchmal nehmen sie bei einem Bedarf, ihr Denken zu vergeistigen, keine geistige Hilfe von anderen in Anspruch, weil sie meinen, es sich nicht leisten zu können. Finanzielle Beschränkungen sollten einen nie davon abhalten, die Hilfe einer Praktikerin oder eines Praktikers bzw. einer Pflegerin oder eines Pflegers in der Christlichen Wissenschaft zu bekommen, die man braucht. Geistiges Wachstum ist erschwinglich. Es macht uns nicht ärmer, sondern reicher. Denken Sie daran, was nicht erschwinglich ist. Apathie, Stillstand, Abwarten beim Irrtum oder fortdauernden Mesmerismus können wir uns nicht leisten.

Ein mir bekannter Geschäftsmann entdeckte einmal die heilenden Erträge, die eine angemessene Investition seiner Gedanken mit sich bringt. Seine Firma stand finanziell auf wackeligen Füßen, weil sie nicht genügend Aufträge hatte. Nachdem er eine Praktikerin um Behandlung in der Christlichen Wissenschaft gebeten hatte, sagte er, dass er „ein für alle Mal mit der Lüge Schluss gemacht hatte, an Geldmangel zu leiden“. Er fuhr fort: „Ich redete in Gedanken und Worten mit Gott und sagte Ihm, ich wisse, dass Er meine Gebete immer hört. Ich sagte, ich wisse mit absoluter Gewissheit, dass Er alles ist, was besteht, und dass Sein Plan für mich weder Mangel noch Unzulänglichkeit in sich fasst.“

Dann fing der Mann an, seine mentalen Ressourcen klug zu investieren. Er erklärte: „Ich drückte meine Dankbarkeit für die vielen Beweise von Gottes Güte in meinem Leben aus, zum Beispiel meine Frau, meinen Sohn, meine Karriere und meine vielen Heilungen. Ich konzentrierte mich ganz auf Dankbarkeit. Je mehr ich dies tat, desto mehr erkannte ich, dass die Freiheit von finanzieller Unzulänglichkeit, die ich anstrebte, bereits vorhanden war. Sorgen um die Zukunft verschwanden und ich wurde ruhig und erwartete das Gute.“

Innerhalb kurzer Zeit erhielt er Anrufe von alten und potenziellen neuen Kunden. Sein Unternehmen hat seitdem durchgängig Erfolg. Er war sozusagen gedanklich auf die Tiefe hinausgefahren, hatte ein besseres Verständnis von echter Versorgung erlangt und seine Gedanken weise investiert. Er gestattete sich viel weniger teures Denken und pflichtete der Tatsache bei, dass Gott der reichhaltige Spender alles Guten ist.

Als Simon auf die Tiefe hinausfuhr, fing er nicht nur ein paar Fische, sondern eine Überfülle. Seine Netze konnten sie nicht alle fassen. Jesus hatte die Furcht dieses Fischers gestillt und seinem Leben eine ganz neue Richtung gegeben. Als er bereit war, alles aufzugeben – alle materialistischen Ziele und Gedanken – und sein Vertrauen auf Geist zu setzen, sah er Beweise für Gottes beständige Versorgung.

Wir müssen nie in den Grenzen eines sterblichen, fleischlichen Gemüts leben – auch nicht in finanziellen. Das sterbliche Gemüt kennt nur Grenzen, aber wir müssen ihnen nicht glauben! Wenn wir „auf die Tiefe hinausfahren“ und das unendliche Gemüt als unser Gemüt in Anspruch nehmen, weil wir Gottes eigene Widerspiegelung sind, verstehen wir, dass jede Versorgung uns bereits zu eigen ist.

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