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Original im Internet

Lass Wahrheit den Irrtum aufdecken

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 25. Juni 2020


In der Praxis der Christlichen Wissenschaft leugnet man jede Wirklichkeit von Sünde, Krankheit, Sterblichkeit und Tod, indem man die wahre Idee von Gott als unendliches, vollkommenes Gemüt und vom Menschen als Sein sündloser, gesunder, harmonischer Ausdruck versteht. Bei dieser Heilarbeit wird oft eine bestimmte Phase einer festgesetzten irrigen Denkweise beim Patienten aufgedeckt und zerstört, und das ebnet der Heilung den Weg.

Manchmal legen jedoch jene, die die Christliche Wissenschaft studieren, zu viel Gewicht darauf, einen bestimmten Irrtum aufzudecken, um eine Heilung zu bewirken, und beschäftigen sich mehr mit der Aufdeckung von Irrtum als mit der Erkenntnis der geistigen Wahrheit von Gottes Allheit und der Einheit des Menschen mit Ihm, obwohl diese Erkenntnis die heilende Macht der Wahrheit mit sich bringt. Wohlmeinende Arbeiter mögen mit dem Spaten der Erkundigung oder dem Meißel der Verdächtigung tief in die Vergangenheit eines Patienten eindringen. Solch eine Haltung entmutigt und ängstigt manche Patienten, und sie trägt nichts dazu bei, ihren Glauben an und ihr Vertrauen in Gott und Seinen rettenden Christus zu stärken, wenngleich dies der wahre Zweck der Praxis der Christlichen Wissenschaft ist.

Die wissenschaftliche Methode liegt darin, dem Aufdecken von Irrtum gegenüber keineswegs gleichgültig gegenüberzustehen, sondern Wahrheit dieses Aufdecken in die Wege leiten zu lassen und es nicht durch eine persönliche Inquisition zu tun, die vielleicht auch noch von Kritik an der Person begleitet ist. Fehler einzusehen und zu berichtigen ist richtig und nötig. Doch es ist auch ein großer Fehler, sich auf einen bestimmten Irrtum im Leben zu stürzen und zu bestimmen, dass er mit Sicherheit die Ursache späterer Probleme ist. Diese menschliche Denkweise leitet oft in die Irre.

Wie vermessen wäre es anzunehmen, dass der Rheumatismus eines Patienten daher rührt, dass er vor zehn Jahren auf Pferde gewettet oder jemanden beschimpft hat! Selbst wenn seine fragwürdigen Handlungen weniger lange her und ernster wären, wäre es dennoch ein Fehler, aus rein menschlichem Argumentieren einen unqualifizierten Zusammenhang zum aktuellen körperlichen Problem herzustellen.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, definiert den einzig richtigen Kurs so: „Lass Wahrheit den Irrtum auf Gottes eigene Weise aufdecken und zerstören und lass die menschliche Gerechtigkeit sich die göttliche zum Vorbild nehmen“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 542). Wir müssen auf Wahrheit und ihre allwirkenden, den Irrtum aufdeckenden Kräfte vertrauen und erwarten, dass sie jeden beitragenden Irrtum auf Gottes eigene Weise – durch Weisheit – aufdecken, nicht auf dem oftmals unbedachten Weg des menschlichen Gemüts.

Gott bewirkt die Heilung, und das allwissende Gemüt leitet jeden dazu richtigen Schritt ein. Der Christliche Wissenschaftler muss sich diese Tatsache immer wieder vor Augen führen. Seine Arbeit liegt darin, durch geistigen Sinn zu begreifen, was Gott ist, was Er tut und dass der Mensch geistig eins mit dem Alles-in-allem ist. Das Verständnis dieser grundlegenden Tatsachen greift wie ein Gesetz, das den Patienten befreit, und bringt jede Phase des Irrtums, die der Heilung vermeintlich im Wege steht – ob Furcht, Hass, Eigenwillen oder Sünde –, ans Licht, wo sie zerstört wird.

Der grundlegende Irrtum ist immer sterbliches Gemüt, und der Christliche Wissenschaftler sollte jeweils dort ansetzen in dem Wissen, dass es kein sterbliches Gemüt geben kann, da Gott das eine unendliche und unsterbliche Gemüt ist. Das vermeintliche Dasein eines sterblichen Gemüts ist eine Verneinung, eine Fiktion. Es ist äußerst wichtig zu erkennen, dass jede Wirkung des grundlegenden Irrtums, ob Sünde, Krankheit, Krieg, Tod oder ein materielles Verständnis einer mit materiell gesinnten Sterblichen bevölkerten Schöpfung, so irrig ist wie der grundlegende Irrtum selbst. Die Wirkung einer falschen Ursache kann nie über deren niedrige Stufe hinausgehen, da sie jeder Wahrheit entbehrt. Wird man mit dem Argument des sterblichen Gemüts in Form von Organisation, Vermehrung, Ausdehnung und aggressiven sterblichen Mentalitäten konfrontiert, dann geschieht es häufig, dass man diese wichtige, den Irrtum zerstörende Tatsache aus den Augen verliert. Wenn wir die Wurzel des Irrtums, das sterbliche Gemüt, mit geistiger Wahrheit ganz klar als nichts sehen, haben wir die entfernte und unmittelbare Ursache des irrigen Zustands überwunden.

Für jeden Blick, den wir auf den Irrtum werfen, sollten wir länger und häufiger auf den lebendigen Christus schauen. Mrs. Eddy erkannte – und gab die Erkenntnis an uns weiter –, dass wir die heilende Macht der Wahrheit nicht in den Sümpfen des materiellen Glaubens finden und demonstrieren, sondern indem wir auf die erlösende Macht der ewigen Liebe und der Einheit des Menschen mit ihr schauen und erkennen, dass sie mit der Weisheit und Gründlichkeit Änderungen und Neuerungen bewirken wird, die kein noch so eifriges menschliches Bemühen bewerkstelligen kann.

In den Evangelien lesen wir, dass Jesus die Gedanken der Menschen kannte, und Mrs. Eddy schreibt auf Seite 95 von Wissenschaft und Gesundheit: „Wir nähern uns Gott oder Leben im Verhältnis zu unserer Geistigkeit, zu unserer Treue gegen Wahrheit und Liebe; und in diesem Verhältnis erkennen wir jedes menschliche Bedürfnis und können die Gedanken der Kranken und Sündigen wahrnehmen, um sie zu heilen.“ Und weiter unten schreibt sie: „Diese Art des Gemüts-Lesens ist kein Hellsehen, aber sie ist wichtig für den Erfolg beim Heilen und ist eines seiner besonderen Merkmale.“ Damit sollte sich jeder Christliche Wissenschaftler intensiv beschäftigen.

Wir sind im Verhältnis unserer Geistigkeit fähig, die Gedanken der Kranken und Sünder zu dem Zweck zu lesen, alles Unwahre als nichts zu erkennen und Heilung zu bewirken. Keine Neugier des sterblichen Gemüts, selbst wenn sie sich als menschliche Offenheit ausgibt, kein Durchsuchen des Mülleimers materieller Erfahrungen, keine Prüfung vergessener Ereignisse der Vergangenheit, sondern schlichtweg Wachstum in Geistigkeit und damit einhergehende geistige Wahrnehmung lässt uns Irrtümer erkennen, die gehandhabt werden müssen, damit die Heilung bewirkt werden kann.

Jeder von uns hat die Fähigkeit von Gott erhalten, das Denken derer zu verstehen, die Hilfe von uns erbitten, und ihnen zu helfen. Lassen Sie uns diese Fähigkeit täglich für uns als unverzichtbaren Bestandteil unseres wahren Selbsts behaupten, der nicht überdeckt, abgestumpft oder gestohlen werden kann.

Viele Fälle wurden zügig geheilt, ohne dass ein feststehender Irrtum gehandhabt wurde. Andere Fälle werden geheilt, indem etwas im Denken des Patienten aufgedeckt wird, das er vielleicht ablegt, ohne dass er es mit dem Praktiker bespricht. Heilungen finden vielfach statt, wenn der Praktiker einen behindernden Irrtum aufdeckt und umkehrt, ohne dass es unbedingt nötig ist, dies mit dem Patienten zu besprechen.

Das achtzig Seiten lange Kapitel „Die Praxis der Christlichen Wissenschaft“ in Wissenschaft und Gesundheit ist dessen längstes Kapitel. Studiert man es häufig und eingehend, offenbart es einem die korrekte Methode der wissenschaftlichen Praxis so klar wie sonst nichts es vermag. Es zeigt, wie man am besten mit bestimmten Arten von Krankheit umgeht, und betont, dass die unverzichtbare Grundlage für schnelles Heilen echte Geistigkeit ist, die im Gemüt des Christus zum Ausdruck kommt.

Diese immer zu bedenkende Tatsache wird von Mrs. Eddy so klar ausgedrückt (Wissenschaft und Gesundheit, p. 365): „Wenn der Wissenschaftler seinen Patienten durch die göttliche Liebe erreicht, wird die Heilarbeit in einem Besuch vollbracht werden und die Krankheit wird wie der Tau vor der Morgensonne in ihr natürliches Nichts vergehen.“

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