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Original im Internet

Das unsterbliche Gemüt: allerhaben im physischen Bereich

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 9. März 2020


Als ich anfing, die Christliche Wissenschaft zu studieren, fiel es mir schwer, zwei Aussagen im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, miteinander in Einklang zu bringen: die „wissenschaftliche Erklärung des Seins“ – einschließlich der Aussage, dass „kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie“ ist (S. 468) – und: „Das unsterbliche Gemüt, das alles regiert, muss sowohl im sogenannten physischen Bereich als auch im geistigen als allerhaben anerkannt werden“ (S. 427). Ich verstand nicht, wie man eine Wissenschaft, die die Existenz der Materie leugnet, auf körperliche Probleme anwendet.

Meine Frage wurde durch eine andere Aussage von Mrs. Eddy beantwortet: „Die Metaphysik löst Dinge in Gedanken auf und tauscht die Gegenstände des Sinnes gegen die Ideen der Seele ein“ (ebenda, S. 269). Ich fing an zu erkennen, dass auch im physischen Bereich alle Dinge in Wirklichkeit Gedanken sind. Gute Gedanken stammen vom göttlichen Prinzip, Gemüt, ab, und böse Gedanken haben kein Leben, keine Substanz und keine Intelligenz.

Die Aussage 2+2=3 hat keinen Platz in unserem normalen Zahlensystem, unterliegt aber dem korrigierenden Aspekt dieses Systems. Die Aussage enthält geltende Mengen, doch da ihre Beziehung nicht auf Tatsachen beruht, haben wir hier eine Aussage dessen, was über die beteiligten Mengen nicht wahr ist. In der Musik sind in einem üblichen vierstimmigen Choralsatz keine Quintparallelen enthalten – ein solcher Fehler würde den Regeln dieser musikalischen Form unterliegen.

In ähnlicher Weise bestehen die Elemente oder Bestandteile der menschlichen Anatomie aus Gedanken. Entstellung und Krankheitssymptome sind kein Bestandteil des göttlichen Prinzips, das den Körper regiert. Und doch unterliegen sie den korrigierenden Aspekten der göttlichen Gesetze. Sünde, Krankheit und Tod sind ebenso unnatürlich für den Menschen, wie Fehler für Musik oder Mathematik.

Dieser Punkt ist eine große Hilfe, wenn man lernt, die absolute Christliche Wissenschaft auf körperliche Probleme anzuwenden. Ein Verständnis der göttlichen Kontrolle des unendlichen Gemüts und der mentalen Natur der menschlichen Anatomie ist nicht nur beim Heilen der Kranken nützlich, sondern in allen Aktivitäten des menschlichen Körpers, also Kunst, Tanz, Sport, Ehe usw. Die Gerichtsbarkeit des göttlichen Gemüts, Liebe, wirkt sich dadurch aus, dass sie diejenigen menschlichen Gedanken aufrechterhält, die geistige Konzepte, Eigenschaften und Funktionen rechtmäßig symbolisieren und repräsentieren – und die menschlichen Gedanken auflösen, die die Gegenwart Gottes, des Guten, nicht repräsentieren und somit falsch sind.

Diese Denkweise lässt sich weiterführen. Wenn die Metaphysik alle Dinge in Gedanken auflöst, dann sind Menschen und Orte Gedanken. Dollar, Pfund und Pence, Euro – alles Gedanken. Aktienmärkte, Geschäfte, Gewerkschaften, Konglomerate und Kirchen – alles Ansammlungen von Gedanken.

In welcher Beziehung stehen diese Gedanken und der Mensch zueinander? Der wahre Mensch ist der Ausdruck, die Widerspiegelung, des göttlichen Gemüts. Daher spiegelt er die Gerichtsbarkeit des göttlichen Gemüts oder Egos wider, dem alle Gedanken unterliegen. Der einzelne Mensch hat Herrschaft über die Erde: indem er die unendliche Macht des allwisssenden Gemüts über seine Ideen widerspiegelt. Wenn der Mensch in seinem Denken die Wahrheit widerspiegelt, dass Leben, Substanz und Intelligenz geistig und gut sind, dann reflektiert seine Erfahrung die natürliche Harmonie, Gesundheit, Fülle, Kraft und Intelligenz seines ursprünglichen geistigen Wesens in menschlichen Dingen und Gedanken.

Die Praxis der Christlichen Wissenschaft nimmt die Konzepte von Geist und die Eigenschaften der göttlichen Liebe und umfängt damit all die komplexen Gedanken, die auf die Menschheit einprallen, darunter auch die politischen, wirtschaftlichen, finanziellen und sozialen. Auf diese Weise können Christliche Wissenschaftler durch ihre Gebete Einfluss auf das Weltgeschehen nehmen. Wenn wir unser menschliches Ego aufgeben, in gewissem Maße die Einheit des unendlichen göttlichen Gemüts erkennen und demütig bestrebt sind, den Willen und die Tätigkeit dieses Gemüts widerzuspiegeln, dann stellen wir fest, dass wir den enormen mentalen Einfluss und die gewaltige mentale Macht zum Guten im Weltgeschehen widerspiegeln. Auf diese Weise können die Sanftmütigen das Land erben.

Wenn ein persönliches Ego das materielle Land erben oder beherrschen möchte, wird es tyrannisch und habgierig und kann diktatorische Züge annehmen. Der persönliche Sinn möchte die Welt besiegen, indem er Menschen und Nationen unterdrückt. Doch wenn der Christus als die Manifestation des göttlichen, intelligenten Gemüts unser Verständnis der Schöpfung umfängt, lassen wir Gottes Willen walten und haben volles Vertrauen auf Seine geistige Steuerung der Dinge. Der geistige Sinn unterdrückt nicht Menschen und Nationen, sondern den Glauben an ein selbsterschaffenes und selbstwirkendes physisches Universum. Der wissenschaftliche Christ wird zum Sieger über die Welt, indem er Wahrheit und Liebe sein Denken über die Welt beherrschen und Göttlichkeit bzw. die Christus-Natur seine Motive und Bemühungen lenken lässt. Er besiegt den geistigen Sinn des Selbst durch die Erkenntnis des göttlichen Gemüts, des unendlichen Egos, als sein Gemüt.

Dieses Gebet ist keine verallgemeinerte Bestätigung eines abstrakten Guten. Das Gebet in der Christlichen Wissenschaft behandelt spezifische Gedanken und unterstellt sie der berichtigenden Gerichtsbarkeit der göttlichen Wahrheit, des Christus-Prinzips. Das ist der Grund, warum in der Christlichen Wissenschaft das Gebet, das heilt, Behandlung in der Christlichen Wissenschaft genannt wird.

Wenn wir diesen gebetvollen, machtvollen, individuellen Einfluss auf das Weltgeschehen ausüben, ist es wichtig, folgende Punkte zu verstehen: das Konzept eines persönlichen Egos ist falsch; alle Menschen haben ein unendliches, göttliches Gemüt; jeder Mensch ist in seinem wahren Sein eine geistige Widerspiegelung – eine bewusste Identität – in diesem Gemüt; und jeder menschliche Gedanke, ob legitim oder irrig, fällt unter die Gerichtsbarkeit dieses Gemüts, das Irrtümer zerstört und die dem Gemüt eigene Manifestation und seinen individuellen Ausdruck entfaltet.

Die Anwendung dieser Wahrheit auf einzelne Probleme macht den Irrtum machtlos und bringt die Macht und Wirkung des Christus in menschlichen Dingen ans Licht. Kriege, organisiertes Verbrechen, Epidemien, Hungersnot und die Ansteckung von Reaktionsverhalten und Trittbrettfahren sind Aussagen von dem, was nicht wahr ist über das Leben, den Menschen, das Sein, eine Beziehung usw.

Somit unterliegen auch Materie und Irrtum der berichtigenden Gegenwart des Gemüts, des göttlichen Prinzips, denn alles, vom Körnchen bis zum Kontinent, besteht in Wirklichkeit aus Gedanken. Dieses Verständnis macht Christi Jesu Gebet: „Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel“ (Matthäus 6:10) und das von David: „Dir, Herr, gebührt die Majestät und Gewalt, Herrlichkeit, Sieg und Dank. Denn alles, was im Himmel und auf der Erde ist, das ist dein. Dein, Herr, ist das Reich, und du bist erhöht als Haupt über alles“ (1. Chronik 29:11) praktisch anwendbar für uns.

Heilung in der Christlichen Wissenschaft ist der Prozess, menschliche Überzeugungen auf der Grundlage der göttlichen Gerichtsbarkeit zu berichtigen, damit sie sich an wahre, geistige Tatsachen anpassen.

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