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Original im Internet

FÜR JUNGE LEUTE

Wie werde ich mit Beziehungsproblemen fertig?

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 10. August 2020


F: Wie werde ich mit Beziehungsproblemen fertig, ob Familie, Freunde oder Partnerschaft?

A: Mit Beziehungsproblemen umzugehen fand ich oft stressig, besonders wenn es den Anschein hatte, als ob etwas gesagt oder getan werden musste, ich aber keine Ahnung hatte, was. Einmal war mein ganzes Denken besonders von Unruhe und Not erfüllt. Ich fühlte mich wie ein Pendel, das zwischen Selbstrechtfertigung („ich habe recht!“) und Selbstverdammung („das ist alles meine Schuld!“) hin und her schwang.

Ich konnte keinen menschlichen Weg zu einer Lösung erkennen, und das war sicher gut, denn dadurch wandte ich mich Gebet zu. In meinem Studium der Christlichen Wissenschaft habe ich viel über Gebet – Gott als Quelle geistiger Antworten – gelernt, und Gebet hat mir im Laufe der Jahre bei vielen Beziehungsproblemen geholfen. Doch in diesem Fall war ich so überwältigt, dass ich mich erst an Gott wandte, als ich absolut nicht mehr weiterwusste.

Ich versuchte zu beten, indem ich sagte: „Hier, Gott. Übernimm Du die Sache.“ Mein Gebet war durchaus aufrecht, beim genaueren Hinsehen erkennt man allerdings den Fehler: Ich hielt immer noch an dem Konzept fest, dass ich eine von Gott getrennte Identität habe, und bat Gott, mein Beziehungsproblem zu lösen. Das passte aber nicht zu dem, was ich in der Christlichen Wissenschaft über Gottes Wesen gelernt hatte. Gott ist alles, ja, unser Leben. Wir haben kein unabhängiges Leben, in das wir Gott einladen müssen, und keine Probleme, die Gott für uns lösen muss. Probleme werden gelöst und Heilung findet statt, wenn wir uns Gottes liebevoller Regierung Seiner Herrschaft als der einzigen Tatsache unserer Existenz fügen.

Da überrascht es nicht, dass die Sorgen und die Argumente in meinem Kopf nicht aufhörten. Also betete ich noch einmal: „Hilf mir zu erkennen, wie ich diese Beziehung in Deine Obhut gebe, Gott.“ Und die Antwort kam sofort: „Gib nicht das Problem in Meine Obhut; begib dich in Meine Obhut.“ Damit sagte Gott, dass ich Seiner Natur und Regierung meine alleinige Aufmerksamkeit schenken musste.

Wow! Ich konnte augenblicklich den Unterschied sehen. Gott nimmt nicht unsere Probleme und löst sie, denn Gott weiß nichts von Problemen. Für mich ist das einzige Thema, Problem oder Augenmerk, dass Gott Alles-in-allem ist. Wenn wir uns der Tatsache fügen, dass Gott das einzige Thema ist, dem wir Aufmerksamkeit oder Ehre schenken müssen, dann nehmen wir den Platz als vollkommene Auswirkung der einen vollkommenen Ursache ein, der uns zukommt. Mary Baker Eddy, die das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, geschrieben hat, drückt es so aus: „Für richtiges Folgern sollte im Denken nur eine Tatsache festgehalten werden, nämlich das geistige Dasein“ (S. 492). Mit anderen Worten: begreife Gott als die einzig wichtige Sache, wie man verstehen muss.

Diese Änderung brachte ein wundervolles Gefühl von Frieden und eine Befreiung von der Sorge darüber mit sich, ob es an mir lag, mich mit der anderen Person zu versöhnen. Ich war bereit, etwas zu sagen oder zu tun, wenn ich mich von Gott dazu aufgerufen fühlte, doch ich war nicht mehr davon vereinnahmt, etwas begreifen oder bewirken zu müssen. Und am Ende renkte sich die Beziehung wieder ein, ohne dass ich ein Wort sagen musste.

Eine meiner Lieblingsgeschichten in der Bibel zeigt, wie man sich Gott fügt. Jakob und sein Zwillingsbruder Esau waren völlig zerstritten. Sie hatten sich seit Jahren nicht gesehen oder gesprochen. Schließlich beschloss Jakob, die Dinge mit seinem Bruder wieder ins Lot zu bringen, aber es fiel ihm schwer, die mentale Aufwühlung und Angst hinsichtlich einer Versöhnung in den Griff zu bekommen. Und als Jakob eines Nachts mit diesen Überlegungen rang, kam ihm eine Inspiration als Engelsbotschaft von Gott, die ein Umdenken bewirkte. Die Bibel berichtet, dass er sich als das Angesicht – die Widerspiegelung – Gottes sah, und genauso sah er auch seinen Bruder, der ihn freundlich aufnahm. Mit anderen Worten, er hielt nicht an den Problemen von zwei zerstrittenen Brüdern fest und bat Gott, den Streit beizulegen. Er fügte sich Gott als der Quelle seiner eigenen wahren Identität und auch der seines Bruders. Er richtete seine ganze Aufmerksamkeit darauf zu vertrauen, dass Gott ihn führen würde. Und am nächsten Tag versöhnten er und sein Bruder sich (siehe 1. Mose Kapitel 27, 32 und 33).

Das Beste am Gebet des Sich-Fügens ist, dass wir es immer alle beten können. Es ist, wie wenn man einen schweren Koffer absetzt. Doch man übergibt Gott nicht einfach den schweren Koffer mit Problemen, sondern man begibt sich in Seine Obhut und wendet die Aufmerksamkeit seiner Beziehung zu Gott zu. An diesem heiligen Ort, wo man alles und alle als zu Gott gehörig erkennt, begreift man, dass Gott alle Seine Kinder vollkommen regiert und mit Harmonie und Frieden umgibt. Und wenn es etwas gibt, das wir tun und sagen müssen, dann machen wir es – nicht um Frieden zu bewirken, sondern um wie Jakob und Esau den Frieden anzuerkennen, den Gott beständig bewirkt.

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