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Original im Internet

Auf welcher Seite argumentieren wir?

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 16. April 2020


Wer die Christliche Wissenschaft studiert, weiß, dass ihre Lehren uns eine neue Art zu denken, eine neue Sichtweise und einen neuen Standpunkt zum Denken und Handeln verleiht.

Wir finden wundervolle Inspiration und Freude, wenn wir uns die absolute Wahrheit über Gottes allmächtige Güte und das wahre Sein des Menschen als Gottes geistige Idee aneignen. Wir lieben ganz natürlich die großartigen Wahrheitsgedanken des Seins und erlangen daraus Kraft, Trost und Frieden – was mit Sicherheit und in überreichem Maße damit einhergeht.

Doch es wird schnell klar, dass wir uns nicht auf einem euphorischen Glücksgefühl dieser Wahrheit als Theorie ausruhen können. Sie muss gelebt – jeden Moment praktisch umgesetzt werden. Wir kommen zu der Erkenntnis, dass unsere Gedanken und Schlüsse sich an dem Standard der Wissenschaft, dem Standard der Wahrheit, messen müssen. Mit anderen Worten, wir erkennen die Notwendigkeit, unser Denken kritisch zu betrachten. Wir erkennen, wie wichtig es ist, Gedanken zu prüfen, die Einlass begehren, und nur diejenigen einzulassen, die im Licht der Wissenschaft rechtsgültig und wertvoll sind.

Mary Baker Eddy betont vielfach in ihren Schriften, wie unverzichtbar dieses Prüfen der Gedanken beim metaphysischen Heilen ist. So schreibt sie beispielsweise: „Die Kranken argumentieren unbewusst für das Leiden statt dagegen. Sie geben seine Wirklichkeit zu, während sie diese verneinen sollten. Sie sollten gegen das Zeugnis der trügerischen Sinne auftreten und die Unsterblichkeit des Menschen und seine ewige Gott-Ähnlichkeit behaupten“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 394–395).

Sie zeigt uns ganz klar, dass eine Argumentation zugunsten von Symptomen und Erscheinungsbildern von Krankheit unsere Fähigkeit beschneiden würde, die heilende Macht des Gemüts zu demonstrieren; wir würden damit gegen unseren eigenen Erfolg beim Heilen argumentieren. Sie sagt uns: „Dein Einfluss zum Guten hängt davon ab, welches Gewicht du in die richtige Waagschale wirfst“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 192).

Ja, die Christliche Wissenschaft erweitert die Bedeutung des neunten Gebots: „Du sollst nicht falsche Zeugenaussage machen gegen deinen Nächsten“ (2. Mose 20:16) und schafft einen Standard geistig-wissenschaftlicher Wahrheit und Ehrlichkeit für unser gesamtes Denken. Mrs. Eddy schreibt: „‚Du sollst kein falsch Zeugnis reden‘, das heißt, du sollst nicht lügen, weder in Gedanken noch hörbar, auch nicht Anlass geben, dass eine Lüge gedacht werde.“ Und sie meint u. a. dieses Gebot, wenn sie schreibt: „Der Gehorsam gegen diese Gebote ist unerlässlich für Gesundheit, Glück und langes Leben“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 67).

Um in der Christlichen Wissenschaft zu heilen, müssen wir uns stark für die Wahrheit über Gottes Allmacht und die geistige Integrität des Menschen einsetzen und die angebliche Wirklichkeit von Krankheit und Sünde verneinen. Diese Methode des innigen Gebets – in dem unvoreingenommen die Macht und Allheit Gottes als unendliches Gemüt, Liebe und Leben anerkannt wird – ebnet den Energien des Geistes den Weg, um Leidende zu heilen, und ermöglicht ein fühlbares Verständnis von der erhaltenden Gegenwart der Liebe, die Schmerzen und Angst auflöst.

Argumentiert man auf der anderen Seite (selbst mit guter Absicht) zugunsten der angeblichen Gültigkeit und Tätigkeit von Krankheit, Sünde und Tod in ihren verschiedensten Formen, so stellt das zerstörerische Malpraxis dar. Es verstößt gegen das Gebot: „Du sollst nicht falsche Zeugenaussage machen.“

Der Punkt hier bezieht sich auf die Gesundheit unserer Nation und aller Nationen und die des Einzelnen. Weit verbreitete Voraussagen von Krankheit, Katastrophen und Chaos sind eine Art unfreiwillige Malpraxis – besonders in der plastischen und konstanten Form der heutigen Medien. Widersteht man ihnen nicht, neigen sie dazu, sich selbst zu bewahrheiten; im besten Fall rufen sie Angst und Depressionen hervor, die konstruktives, helfendes Denken lähmen. Das Vorherrschen dieser miasmatischen Atmosphäre gibt Anlass zur Dankbarkeit für den Christian Science Monitor, dem es in beachtlichem Maße gelingt, realistisch und ohne negative Prognosen über öffentliche Ereignisse zu berichten. Auch die Wissenschaft, die uns zeigt, wie man im Gebet mit zerstörerischem Denken umgeht, bietet Anlass zur Dankbarkeit.

Dies trifft auch auf die Mitarbeit in der Kirche zu. Wenn wir mit Entscheidungen oder der Umsetzung von Dingen unzufrieden sind, argumentieren wir dann (mehr oder weniger unbewusst) auf der Seite der Wirklichkeit von Unfähigkeit, Mangel an Weisheit und armseligen Aussichten? Oder beten wir ernsthaft, um zu verstehen, dass es nur ein allmächtiges Gemüt gibt und dass allein dieses Gemüt alles regiert – einschließlich der ganzen Erde, wie es im vierten Kapitel von Daniel heißt? Wenn wir das Gefühl haben, dass unsere Mitmenschen den Standard der Wissenschaft nicht erfüllen, verbringen wir dann unsere Zeit mit Kritisieren oder mit geistigem Wissen?

Seit den Anfängen der Kirche Christi, Wissenschaftler, haben ihre Gegner systematisch ihren Untergang vorausgesagt. Schließen wir uns den Gegnern an und werden zu Zeugen intensiver aggressiver mentaler Suggestionen eines Untergangs?

Manchmal fragt ein ehrlicher Arbeiter: „Was können wir tun, wenn ein einflussreiches Mitglied Uneinigkeit sät, die die Gemeinde aufspaltet?“ Ist die grundlegende Überzeugung aller Christlicher Wissenschaftler nicht auch in diesem Fall weiter wichtig, dass geistig wissenschaftliches, stilles Gebet die wirksamste Methode ist, um die List des tierischen Magnetismus zu demaskieren und zu neutralisieren, menschliche Zwietracht zu begleichen und Fortschritt und Heilung zu gewährleisten?

Es erfordert fraglos viel moralischen und geistigen Mut, wahrheitsgemäß zugunsten der geistigen Tatsachen des Seins zu argumentieren, wenn die Beweise der „trügerischen Sinne“ uns in die entgegengesetzte Richtung ziehen. Doch Gott ist ein lebendiger Gott, der unaufhaltsam Liebe schenkt und dessen heilender Einfluss und unwiderstehliche Macht der Anziehung den Standpunkt des menschlichen Denkens komplett ändern kann. Mrs. Eddy hilft uns, dies umzusetzen, wenn sie schreibt: „Der Weg, den Irrtum aus dem sterblichen Gemüt zu entfernen, ist der, die Wahrheit mit Fluten der Liebe einströmen zu lassen“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 201). Je mehr wir diese „Fluten“ in unser Bewusstsein einlassen, desto effektiver werden wir fähig sein, für uns und andere Heilung zu bewirken.

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