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Zweifel auflösen

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 12. Oktober 2017


© Hemera Technologies/PHOTOS.com>>/Thinkstock

Wir lesen in der Bibel, dass König Belsazar sehr erschrak, als seine Weisen und Wahrsager nicht fähig waren, die Schrift zu lesen und auszulegen, die an der Wand seines Palastes erschienen war. Doch die Königin blieb gelassen, denn sie erinnerte sich an die Fähigkeit eines bestimmten jungen Mannes und drängte darauf, ihn rufen zu lassen. Sie erklärte, dass Nebukadnezar, Belsazars Vater, Daniel wegen seines außergewöhnlichen Geistes und der Fähigkeit, Zweifel aufzulösen, über die Sterndeuter, Weisen und Wahrsager gesetzt hatte (siehe Daniel 5:12, nach der englischen King-James-Bibel). Es ist hilfreich sich zu erinnern, wie Daniel diese Fähigkeit entwickelt hatte, denn Shakespeare sagt: „Unsere Zweifel sind Betrüger, und bringen uns oft um das Gute, das wir gewinnen könnten, durch die bloße Furcht vor dem Versuch.“

Selbst als Jugendlicher, der nach Babylon verschleppt worden war, hatte Daniel absolut auf Gott vertraut und beachtlichen moralischen Mut gezeigt, als er die vom König verordnete Speise und dessen Wein ablehnte. Er wusste offenkundig, dass sein Wohl nicht von materiellen Dingen abhing.

Später, als die Weisen einen Traum, den Nebukadnezar vergessen hatte, nicht deuten konnten, ordnete dieser wütend an, alle Weisen im Reich hinzurichten. Als Daniel davon erfuhr, bat er um Zeit, die Bedeutung zu offenbaren. Er berichtete seinen Kameraden davon und bat sie, „den Gott des Himmels um Gnade [zu erbitten] wegen dieses Geheimnisses“ (Daniel 2:18) – mit anderen Worten: zu beten. Ihr Vertrauen auf das göttliche Gemüt trug Früchte, denn der Traum wurde Daniel offenbart. Es lohnt sich der Hinweis, dass er nicht sofort los eilte, um seine Weisheit kundzutun, nachdem er die Antwort erhalten hatte. Vielmehr dankte und lobte er zuerst Gott und erklärte Seine Allmacht und Allwissenheit. In Gegenwart des Königs wies Daniel jede ungewöhnliche Weisheit von sich und gab Gott, dem allwissenden Gemüt, die Ehre. War nicht die Erkenntnis von Gott als der Quelle der Weisheit und Macht das Geheimnis hinter Daniels Fähigkeit, Zweifel auszuräumen?

Das Wort Zweifel beinhaltet den Gedanken an Dualität − etwas, was mit sich selbst uneins ist. Zweifel und Uneinigkeit gehen alle auf einen Glauben an eine zweifache Schöpfung mit einer Wirklichkeit von Gut und Böse zurück. Jakobus nennt diese Einstellung wankelmütig und beschreibt sie als unbeständig. Und der Meister weist in der Bergpredigt auf die völlige Harmonie hin, die Klarheit − das Gegenteil von Dualität − mit sich bringt. Er sagte: „Wenn dein Auge klar ist, dann wird dein ganzer Leib hell sein“ (Matthäus 6:22).

Mary Baker Eddy verstand: „Dunkelheit und Zweifel halten das Denken gefangen, solange es die Schöpfung auf Materialität gründet“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 551). Mit ihrer Entdeckung und Demonstration der großen Tatsache, dass es nur eine Schöpfung gibt, und zwar eine geistige, und ihrem Mut, dieser Tatsache bis zum Ende, nämlich der Unwirklichkeit einer materiellen Schöpfung oder Materie, zu folgen, verdient sie die Ehre, wie Daniel als eine Person zu bezeichnet zu werden, die Zweifel ausräumt. Zweifel können Menschen, die von Gottes Allmacht überzeugt sind, nicht erreichen. Zweifel sind keine Wirklichkeiten, sondern Annahmen, die durch das Wissen von dem ausgeräumt werden, was Gott ist.

Einheit kann Dualität nicht annehmen. Die Einheit Gottes umfasst Seine Ideen, den Menschen und das Universum. Gott ist Einer, da Er alles ist; es gibt keine sekundäre Macht, die gefürchtet, verehrt oder überwunden werden muss. Mrs. Eddy macht das an folgender Stelle klar (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 356): „Das Unendliche ist eins, und dieses eine ist Geist; Geist ist Gott, und dieser Gott ist das unendliche Gute. Diese einfache Erklärung der Einheit ist die einzig mögliche richtige Darlegung der Christlichen Wissenschaft.“ Mit dieser Einheit zerstören wir Uneinigkeit jeder Art, heilen wir die Kranken und räumen wir Furcht und Zweifel aus.

Wenn wir das Adjektiv ein bzw. eine mit jedem Synonym für Gott verwenden − Gemüt, Geist, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit, Liebe −, erhalten wir ein so klares Verständnis von Gottes Allheit und Einschließlichkeit, dass jede andere Ursache oder Wirkung ausgeschlossen wird. Das Bewusstsein von der Allheit vertreibt die Suggestion einer Dualität, ob Sünde oder Krankheit, und beweist, dass sie eine Betrügerin ist, die genauso wenig fähig ist, die Wahrheit zu verbergen, wie eine Wolke die Sonne auf Dauer verdecken kann.

Es versteht sich von selbst, dass Wahrheit eins ist. Wäre sie zweifach, würde ein Konkurrenzkampf ausbrechen. Fünf mal zwei hat zum Beispiel nur eine Wahrheit. Es kämpft nicht darum, zehn zu sein, sondern es ist zehn. Die Wahrheit ist aufgrund ihrer Einheit beständig und ewig. Ein Gemüt, eine Wahrheit, ist der große Friedensstifter. Es vertreibt Reibungen und löst Differenzen auf, indem es seine Einheit etabliert. Die eine Liebe als das eine Gemüt zu akzeptieren, wird die menschlichen Beziehungen im Familienkreis und im Kreis der Nationen verbessern. Es wird Zwietracht und Hass ersetzen, wo immer sie auftreten, und durch ein klareres Verständnis von Liebe heller scheinen als die Sünde. Wenn wir den einen Geist oder das eine Gemüt anerkennen, nehmen wir der Materie ihren Status als Feind oder Abhilfe. Diese Anerkennung befreit die Menschheit nicht nur von ihrer größten Täuschung, dem Glauben an die Wirklichkeit der Materie, sondern öffnet der herrlichen Demonstration des geistigen, auf ewig unbegrenzten Menschen die Tür.

Christus Jesus hat seine Jünger mehrmals gelehrt, wie man Zweifel ausräumt. Als sie aus Jerusalem kamen, wies Petrus darauf hin, dass der unfruchtbare Feigenbaum, den der Meister auf dem Weg in die Stadt wegen seiner Unfruchtbarkeit getadelt hatte, verdorrt war. Jesus beantwortete die Verwunderung der Jünger darüber, indem er den Glauben an Gott als die Grundlage für ergiebiges Gebet und Zweifel als das Gewicht der Erde beschrieb, das unsere Gebete materialisiert und unsere Wünsche nach unten zieht. Der Verfasser des einzigartigen Kapitels über Glauben im Brief an die Hebräer drückte es folgendermaßen aus: „Der Glaube ist eine Wirklichkeit dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht“ (11:1). Und in Moffatts Übersetzung lautet sie: „Der Glaube bedeutet, dass wir uns dessen, was wir hoffen, sicher sind und von dem überzeugt sind, was wir nicht sehen.“ Dieser Glaube bzw. dieses Verständnis ist so mit dem göttlichen Gemüt vereint, dass es nicht versucht ist, an eine andere Macht oder Gegenwart zu glauben.

Diese Art von Glauben kommt, wenn man das geistige Verständnis fördert und jeden materiellen Sinn zurückweist. Der Meister wies seinen Jünger Thomas darauf hin, dass großer Segen denen zu eigen ist, die durch den geistigen Sinn von der Wahrheit überzeugt sind, dass die Schöpfung geistig ist. Dieser Bewusstseinszustand schwankt nicht zwischen gegenteiligen Theorien hin und her, sondern versteht das Wahre und kehrt dem Unwahren den Rücken zu. Die Erkenntnis, dass Gott alle Dinge möglich sind, wird vom Vater gesegnet. Sie manifestiert sich in unserem Alltag als göttliche Weisheit. Wie sich in Daniels Erfahrung gezeigt hat, segnet völliges Vertrauen auf Gott uns und andere, es vertreibt alle Zweifel und erhebt die Gegenwart und Macht der Wahrheit über alles.

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