Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer
Original im Internet

Das Kirchenhandbuch beruht auf Recht und nicht Person

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 31. Mai 2021


Dank der geistigen Empfindsamkeit und Hingabe einer einzelnen Frau – Mary Baker Eddy – sind die Lehren der Christlichen Wissenschaft heute zur Heilung und Regenerierung der Menschheit verfügbar. Empfänglichkeit und hingebungsvolles Gebet haben die Offenbarung bewirkt, die sie befähigte, nicht nur die geistige Tiefe und praktische Anwendung von Christi Jesu Lehren, sondern auch das Verfahren zu erkennen, durch das deren Reinheit bewahrt werden konnte.

Mehrere Ereignisse in den Anfangsjahren der Bewegung überzeugten Mrs. Eddy davon, dass die Offenbarung vor Versuchen beschützt werden musste, sie mit einer menschlichen Persönlichkeit in Verbindung zu bringen. Mrs. Eddy folgte darin dem Beispiel Christi Jesu. Die provokante Reaktion des Meisters, als ein Mann ihn „gut“ nannte – und sein absolutes Vertrauen auf den Vater, der die Werke tat (siehe Matthäus 19:16, 17 und Johannes 5:30; 14:10) –, weist auf die Weisheit hin, die Aufmerksamkeit von der menschlichen Persönlichkeit fort und hin zur göttlichen Wahrheit zu richten. Die über Jahrhunderte dauernde Beständigkeit von Jesu Lehren bestätigt, dass sein radikaler Standpunkt völlig richtig war.

Mrs. Eddy erkannte die Notwendigkeit von Regeln oder Gesetzen durch ihr Gebet und das Streben nach einer höheren Grundlage für die Regierung der Kirche als der, die durch Personen möglich ist, und handelte entsprechend. In einem Interview mit einem Korrespondenten für den New York Herald beschrieb sie in knappen Worten die Entfaltung der Kirchenorganisation und sagte dann: „Regeln waren notwendig, und ich stellte Satzungen auf, aber jede einzelne entsprang der Erfahrung und war das Ergebnis von Gebet“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 343).

Durch geistige Erkenntnis hatte Mose den moralischen Kodex wahrgenommen, der sein Volk von den Einflüssen heidnischer Unmoral schützte. Durch Jahre göttlicher Vorbereitung und zunehmender geistiger Erkenntnis hatte Mrs. Eddy die Gesetze der göttlichen Wissenschaft, des von Christus Jesus verheißenen Trösters, entdeckt. Und durch Erfahrung, Notwendigkeit, Gebet und geistige Wahrnehmung hat sie außerdem als Gründerin die praktischen Formen ausgearbeitet, die aus diesen göttlichen Gesetzen für die Regierung ihrer jungen Kirche abgeleitet wurden: die Satzungsbestimmungen, aus denen sich das Handbuch der Mutterkirche zusammensetzt.

Mrs. Eddy schreibt über die Richtlinien und Satzungsbestimmungen im Kirchenhandbuch: „Sie waren weder willkürliche Meinungen noch diktatorische Forderungen, wie ein Mensch sie an einen anderen stellen könnte. Sie wurden von einer Macht veranlasst, die man nicht sein eigen nennen kann; sie wurden zu verschiedenen Zeiten niedergeschrieben, wie es die Umstände erforderten. Sie entsprangen der Notwendigkeit, der Logik der Ereignisse – dem unmittelbaren Verlangen nach ihnen als einem Hilfsmittel, das geboten werden musste, um die Würde unserer Sache zu wahren und um sie zu verteidigen; daher ihre einfache, wissenschaftliche Grundlage und ihre genauen Bestimmungen, die zur Demonstration der wahren Christlichen Wissenschaft so wichtig sind und die zum Wohle der Menschheit vollbringen werden, was absolute Glaubenslehren, die für künftige Geschlechter bestimmt sind, nicht erreichen mögen“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 148). Somit war das Kirchenhandbuch geistig angeregt und motiviert. Seine Grundlage, wie auch die des von Mose befolgten hebräischen Dekalogs, war göttlich.

Mrs. Eddys Erkenntnis der Art und Weise, wie ihre Entdeckung dauerhaft geschützt werden konnte, bringt ihre geistigen Führungsqualitäten ans Licht. Autorität, die sich auf menschliche Persönlichkeit mit einer emotionalen Nachfolgerschaft gründet, würde die Integrität vermissen, die eine fortdauernde Organisation erfordert. Von Gott offenbarte Regeln brachten die Lösung.

Seit Jahrhunderten wird der Menschheit immer wieder der Unterschied zwischen einer Regierung durch Gesetze und einer Regierung durch Menschen gezeigt. Die Menschheit macht Fortschritt und die Zivilisation floriert, wenn alle von Gesetzen regiert werden, die sich auf die moralische und geistige Basis der jüdisch-christlichen Tradition stützen. Warum? Weil diese Basis sich von Gott ableitet und Seine segensreiche Macht und Kontrolle ins Feld führt. Darauf beruhende Kodizes helfen, den Menschen ans Licht zu bringen, den Gott nach Seinem Ebenbild erschafft und durch göttliche Gesetze harmonisch regiert.

Die Bibel ist unsere Autorität für gottgegebene Gesetze. „Der Herr ist unser Meister“ (Jesaja 33:22), sagt sie. Und der Prophet Jeremia hat Gottes Verheißung an die Menschheit aufgezeichnet: „Das soll der Bund sein, den ich nach dieser Zeit mit dem Haus Israel schließen will, spricht der Herr: Ich werde mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben; sie sollen mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein“ (Jeremia 31:33).

Christus Jesus betonte die göttlichen Gesetze, Gott über alles und seinen Nächsten wie sich selbst zu lieben. Er erweiterte das Konzept dieser Liebe und forderte seine Nachfolger auf, einander so zu lieben, wie er geliebt hatte. Unser Kirchenhandbuch erfüllt diesen Auftrag so deutlich – beispielsweise in der „Regel für Motive und Handlungen“ (Artikel VIII, Abschnitt 1).

Jesus forderte mehr von uns als nur, unbescholten zu sein. Sein Gesetz der Liebe ist ein Gesetz des Dienens, des Gebens, des Anfechtens von Selbstzufriedenheit und Selbstgerechtigkeit. Status, Persönlichkeit und Macht persönlicher Art hatten in seiner Lehre keinen Platz. In Übereinstimmung mit den Anweisungen des Meisters macht das Kirchenhandbuch klar, dass geistiges Heilen – die Hingabe an die Mission, die Bedürfnisse anderer zu stillen – durch nichts ersetzt werden kann (siehe S. 92).

Daher passt das Kirchenhandbuch – die Gesetze der Kirche Christi, Wissenschaftler – zu den Worten und dem Beispiel Christi Jesu. Seine Autorität beruht auf der Bibel. Sein Ursprung ist göttlich. Seine Integrität entspringt seiner Verankerung in Gottes Gesetzen.

Alle auf Gott basierten Gesetze haben den Zweck, den Menschen zu geistigem Fortschritt zu verhelfen. Das ist der Zweck des Kirchenhandbuchs. Befolgt man sie, entfernen diese Gesetze die in der modernen Gesellschaft so verbreitete Unruhe – den unbehaglichen, unruhigen, unsicheren, angstvollen und widerspenstigen Widerstand gegen Kontrolle oder Führung.

Das Befolgen moralischer und geistiger Gesetze stellt Zuversicht, Sicherheit und Glauben wieder her. Es schafft eine feste Grundlage, auf die man sich stützen kann, wenn sich das Vertrauen auf menschliche Persönlichkeit als unzureichend erweist. Mrs. Eddy erklärt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Nicht persönlicher Austausch, sondern das göttliche Gesetz ist der Übermittler von Wahrheit, Gesundheit und Harmonie für die Erde und die Menschheit“ (S. 72). Wir sollten uns der herausragenden Rolle des Kirchenhandbuchs bei der Erfüllung dieses wesentlichen Ziels bewusst sein.

Werden Gottes moralische und geistige Gesetze verstanden und befolgt, erhalten sie die Sicherheit unserer Existenz und unseres Lebenszwecks in uns aufrecht. Die Abwesenheit solcher Gesetze, ob durch Unkenntnis derselben oder durch Apathie und Ungehorsam ihnen gegenüber, verursacht Unsicherheit in Menschen und der Gesellschaft. Unsicherheit nährt Zweifel, Misstrauen und sogar gedankenloses Hinterfragen der Wirksamkeit dieser Gesetze. Gottes Gesetze untermauern das starke Gefühl der Menschheit von Sicherheit, beschützen und erhalten sie.

Bürgerliche Gesetze, die durch den moralischen Kodex motiviert werden, bewirken Freiheit, weil sie Unsicherheiten in der Gesellschaft entfernen und Ordnung und Kontrolle schaffen. Ohne sie werden das Leben in der Kommune sowie internationale Beziehungen chaotisch. Dementsprechend engt das Kirchenhandbuch keineswegs ein, sondern inspiriert die individuelle Demonstration wahrer Freiheit – die uneingeschränkte Widerspiegelung Gottes, des Guten. Ein Freibrief behauptet zwar, größtmögliche Freiheit zu schaffen, führt aber in Wirklichkeit zu Sklaverei, Leid und Frustration.

Als die von Gott offenbarten Richtlinien räumt unser Kirchenhandbuch jegliche Unsicherheit hinsichtlich der Fortdauer der Kirchenorganisation aus. Mrs. Eddys Vordenken dauert in ihren Schriften, ihrem Kirchenhandbuch, ihrem Vertrauen und dem strukturellen Muster, das sie ihrer Kirche verliehen hat, fort: Regierung durch Gesetze und nicht persönliche Führung.

Die Kirche Christi, Wissenschaftler, gründet sich auf das göttliche Prinzip, die einzige regierende und stabilisierende Macht, die es gibt, den Urheber aller geistigen Gesetzgebung. Das Kirchenhandbuch ist ein Ausdruck dieses Prinzips und dieser Gesetze. Die Satzungsbestimmungen gelten weiter, denn das Kirchenhandbuch hat Bestand. Das Kirchenhandbuch gilt weiter, denn das göttliche Prinzip hat Bestand. Dies bejaht die lebendige Fortdauer unserer Kirche.

Die Beständigkeit des Kirchenhandbuchs gewährleistet die Unverletzlichkeit der Kirche in Bezug auf veränderliche menschliche Umstände. Die Kirche Christi, Wissenschaftler, ist nicht gegensätzlichen Meinungen ausgesetzt. Sie ist über die Schwächen menschlicher Persönlichkeiten erhaben. Sie wird durch göttliche Gesetze beschützt, versorgt und aufrechterhalten. Ihre Zukunft wird durch Gottes Gesetze garantiert. Ihre Sicherheit steht außer Frage. Das stimmt mit dem Konzept von Kirche überein, das Jesus ausdrückte. Jesus erklärte in Bezug auf den Felsen, Christus, Wahrheit, den Gottes Gesetze manifestieren: „Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen“ (Matthäus 16:18).

Durch das offenbarte Gesetz unseres Kirchenhandbuchs ist das tägliche Gebet für uns selbst eine Pflicht der Kirchenmitgliedschaft. Es fordert, dass wir aggressive mentale Suggestion – Malpraxis, Hass, Feindschaft, Neid sowie die destruktiven Elemente der meisten menschlichen Meinungen wie Furcht, Krankheit, Ansteckung, Altern usw. – konsequent überwinden. Gehorsam führt zu einem beständigen Fluss von Segnungen und verankert individuellen geistigen Fortschritt.

Als Christen, die Christus Jesus nachfolgen, willigen wir ein, Gott überragend zu lieben. Das bedeutet, dass wir Seine Gesetze lieben – Seine Gesetze der Reinheit, Harmonie und Ordnung. Solch eine Liebe hat keinen Platz für die Gesetzlosigkeit des persönlichen Sinnes. Sie hat keinen Platz für die Gesetzlosigkeit von Sünde – so attraktiv Sünde auch erscheinen mag –, sondern heilt jedes sündige Verlangen.

Sündlosigkeit ist das Ziel der Lehren Christi Jesu – und zu diesem Ziel wird in den Schriften unserer Führerin immer wieder aufgerufen. Wir kommen dieser Aufforderung durch strikten Gehorsam ihres Kirchenhandbuchs nach. Die Segnungen, die darauf folgen, sind die Früchte des Geistes, die Erlösung von Disharmonie, Krankheit und Tod, die Gott uns in der Bibel verheißen hat.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Weitere Artikel im Web

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.