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Original im Internet

Gottes Berichtigungsgesetz

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 23. April 2019


Der Mensch lebt durch göttliche Verordnung. Er wird in Einklang mit Gottes Gesetz erschaffen, regiert, erhalten und gelenkt. Gesetz bedeutet oder impliziert eine Regel, die durch eine Macht aufgestellt und aufrechterhalten wird, etwas, was Dauerhaftigkeit und Stabilität besitzt, was unveränderlich, feststehend und beständig ist – dasselbe „gestern und heute und ... in Ewigkeit“ (Hebräer 13:8). Die Wirksamkeit eines Gesetzes beruht ganz auf der Macht, die es durchsetzt. Ein (sogenanntes) Gesetz, das nicht durchsetzbar ist, ist kein Gesetz und hat nichts mit Gesetz zu tun. Gott ist der einzige Schöpfer, der einzige Gesetzgeber. „Alle Dinge sind durch ihn [das Wort Gottes] gemacht, und ohne ihn ist nichts gemacht, was gemacht ist“ (Johannes 1:3). Alle Macht, Tätigkeit, Intelligenz, Regierung und alles Leben im Universum gehören Gott an und haben Ihm immer angehört. Er ist der Allerhöchste und teilt Seine Macht mit niemand anderem.

Paulus sagte: „Das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich freigemacht vom Gesetz der Sünde und des Todes“ (Römer 8:2). Daher wissen auch wir, dass uns das Gesetz des lebendig machenden Geistes „vom Gesetz der Sünde und des Todes“ frei macht. Warum? Weil alle Macht, die es gibt, auf der Seite des Gesetzes des Lebens ist. Und das, was diesem Gesetz des Lebens widersteht, ist gar kein Gesetz, es ist bloßer Glaube. Mit anderen Worten, jedes Gesetz Gottes hat unendliche Macht hinter sich, die es durchsetzt, während das sogenannte Gesetz der Sünde und des Todes keine Grundlage hat, nichts hinter sich hat, worauf es sich stützen kann.

Wenn wir mit Verständnis erklären, dass das Gesetz Gottes gegenwärtig ist und wirkt, haben wir das ganze Gesetz und die Macht Gottes angerufen und zum Tragen gebracht. Wir haben die Wahrheit, Gottes Wahrheit, erklärt – und diese Wahrheit Gottes ist das Gesetz der Vernichtung, Austilgung und Beseitigung alles dessen, was Ihm unähnlich ist. Wenn wir diese Wahrheit erklärt und im Sinne der Christlichen Wissenschaft auf einen Glauben an Disharmonie angewandt haben, mit dem wir konfrontiert werden, dann haben wir alles getan, was wir tun können und was nötig ist zur Zerstörung jeder Erscheinungsform von Irrtum, die je zu existieren behauptete. Der Irrtum behauptet zwar im menschlichen Denken zu existieren, aber er hat keinen Platz im göttlichen Gemüt. Wenn wir ihn aus dem menschlichen Denken entfernt haben, dann haben wir ihn von dem einzigen Ort vertrieben, wo er dem Anschein nach je Fuß gefasst hat, und daraufhin wird er für uns zu nichts. 

Es gibt ein Gesetz Gottes, das auf jeden erdenklichen Aspekt der menschlichen Erfahrung anwendbar ist, und kein Umstand oder Zustand kann sich dem sterblichen Denken präsentieren, der außerhalb des direkten Einflusses dieses unendlichen Gesetzes existieren könnte. Die Wirksamkeit des Gesetzes zeigt sich immer darin, dass es korrigiert und regiert, harmonisiert und berichtigt. Etwas, was nicht in Ordnung oder unharmonisch ist, kann selbst kein zugrunde liegendes Prinzip haben, sondern muss der unmittelbaren Regierung Gottes unterstehen, und zwar durch das, was man als Gottes Berichtigungsgesetz bezeichnen kann. Wir sind nicht für die Durchführung dieses Gesetzes verantwortlich. Ja wir können überhaupt nichts tun, um die Tätigkeit oder Wirkung des göttlichen Gemüts zu erhöhen, anzuregen oder zu intensivieren, denn es ist ständig gegenwärtig, immer wirksam und hört nie auf, sich Geltung zu verschaffen und sich kundzutun, wenn richtig angewandt. Wir müssen dieses Berichtigungsgesetz nur wissenschaftlich mit unserem ungelösten Problem in Kontakt bringen, und wenn das geschehen ist, haben wir unsere volle Pflicht getan. Hier mag jemand fragen: „Wie kann das Gesetz Gottes, das mental wirkt, auf mein Problem einwirken, das physisch ist?“ Dies ist leicht zu verstehen, wenn man erkennt, dass das Problem nicht physisch, sondern mental ist. Als Erstes müssen wir uns vergegenwärtigen, dass alles Gemüt ist und dass so etwas wie Materie gar nicht existiert, und so den fehlerhaften materiellen Sinn aus unserem Denken ausschließen.

Die ursprüngliche Definition des englischen Wortes für Krankheit (disease) lautet mangelndes Behagen – Unbehagen, Beschwerden, Besorgnis, Unruhe, Störung, Verletzung. „Krankheit“, so sagt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, „ist ein äußerlich sichtbar gewordenes Gedankenbild. Der mentale Zustand wird materieller Zustand genannt. Alles, was im sterblichen Gemüt als physischer Zustand gehegt wird, bildet sich am Körper ab“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 411). Das gilt auch für Hitze, Kälte, Hunger, Armut oder jede Form von Disharmonie. Sie sind alle mentaler Natur, obgleich das sterbliche Gemüt sie als materielle Zustände ansieht. So ist es leicht zu verstehen, wie das Gesetz Gottes, das mental ist, auf ein physisches Problem anwendbar ist.

In Wirklichkeit ist das Problem nicht physisch, sondern rein mental, und es ist das direkte Ergebnis eines im sterblichen Gemüt gehegten Gedankens. Wäre jemand auf hoher See am Ertrinken und scheinbar ohne menschliche Hilfe, so gibt es ein Gesetz Gottes, das – wenn richtig angewandt – ihm Rettung bringt. Bezweifelt der Leser das? Dann glaubt er offenbar, der Mensch könne in eine Lage kommen, wo Gott ihm nicht helfen kann. Wäre man in ein Eisenbahnunglück verwickelt oder in einem brennenden Gebäude oder wäre man in einer Löwengrube, so gibt es ein Gesetz Gottes, das sofort die scheinbar materiellen Umstände berichtigen und die völlige Befreiung bewirken kann.

Es ist nicht nötig, dass wir in jedem einzelnen Fall wissen, was denn eigentlich dieses Gesetz Gottes ist oder wie es wirken wird. Der Versuch, nach dem Warum und Wozu zu forschen, könnte nur seine Wirksamkeit beeinträchtigen und die Demonstration hindern. Jede Furcht, veranlasst durch den Gegenstand, dass das göttliche Gemüt nichts von unserer Notlage wisse oder dass es der unendlichen Weisheit an der nötigen Intelligenz mangele, Rettung zu bringen, sollte unverzüglich aus dem Denken ausgetrieben werden. Auf Seite 62 in Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mary Baker Eddy: „Das göttliche Gemüt, das die Knospe und die Blüte bildet, wird für den menschlichen Körper sorgen, ebenso wie es die Lilie kleidet; aber kein Sterblicher soll sich in Gottes Regierung einmischen, indem er mit Gesetzen irrender, menschlicher Begriffe dazwischentritt.“ Wir machen gewöhnlich den Fehler, genau wissen zu wollen, wie Gott uns helfen wird und wann wir die guten Resultate erleben werden. Danach wollen wir unser Urteil darüber abgeben und entscheiden, ob wir bereit sind, unseren Fall Seinen Händen anzuvertrauen.

Sehen wir uns einmal an, wo Gottes Berichtigungsgesetz wirkt. Gott bedarf keiner Berichtigung. Das menschliche Bewusstsein ist der einzige Ort, wo Berichtigung je notwendig ist. Doch wenn das menschliche Bewusstsein das göttliche Gesetz nicht anwendet, wenn es nicht willens und bereit ist, den eigenen menschlichen Willen abzulegen und menschliches Planen aufzugeben, menschlichen Stolz, Ehrgeiz sowie Eitelkeit beiseitezulegen, gibt es keinen Wirkungsbereich für das Berichtigungsgesetz.

Erreichen wir in unserer Hilflosigkeit den Punkt, wo wir einsehen, dass wir nichts von uns selber tun können, und bitten dann Gott um Hilfe, ja sind wir bereit, unsere eigenen Pläne, unsere eigenen Ansichten, unsere eigene Meinung davon, was unter den Umständen zu tun ist, aufzugeben, und fürchten wir uns nicht vor den Folgen – dann ergreift das Gesetz Gottes Besitz von der ganzen Situation und regiert sie. Wir können jedoch nicht erwarten, dass dieses Gesetz zu unseren Gunsten wirkt, wenn wir vorgefasste Vorstellungen davon haben, wie es wirken soll. Wir müssen unsere eigene Sicht der Dinge völlig aufgeben und sagen: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ (Lukas 22:42). Wird dieser Schritt zuversichtlich und im vollen Vertrauen getan, dass Gott fähig ist, sich jeder Lage anzunehmen, dann kann keine Macht der Erde die natürliche, recht- und gesetzmäßige Berichtigung aller unharmonischen Verhältnisse verhindern. 

Dieses Berichtigungsgesetz ist das universale Gesetz der Liebe, das seine Segnungen allen ohne Unterschied zuteil werden lässt. Es nimmt nicht dem einen und gibt dem anderen. Es hält sich nicht unter gewissen Umständen zurück, sondern ist einsatzbereit und wartet nur darauf zu wirken, sobald es willkommen geheißen und der menschliche Wille beiseitegesetzt wird. „Alles, was das menschliche Denken in Übereinstimmung mit einer vom sterblichen Selbst losgelösten Liebe hält“, sagt Mary Baker Eddy, „empfängt unmittelbar die göttliche Kraft“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 192). Wenn wir den Punkt erreichen, wo wir alles zuversichtlich und vertrauensvoll der Regelung des göttlichen Berichtigungsgesetzes überlassen, werden wir sofort frei von jedem Gefühl persönlicher Verantwortung. Angst und Sorge werden uns genommen und wir spüren Frieden, Trost und die Gewissheit von Gottes schützender Fürsorge.

Ein äußerst befriedigendes und wohltuendes Gefühl des Friedens und der Freude stellt sich immer ein als Folge unserer Bereitschaft, Gott jede Situation durch Sein Berichtigungsgesetz regeln zu lassen. Wenn wir verstehen, dass das unendliche Gemüt der Herrscher des Weltalls ist, dass jede Idee Gottes sich immer an ihrem richtigen Platz befindet, dass kein Zustand oder Umstand eintreten kann, durch den sich ein Fehler in Gottes Plan einschleicht, dann haben wir die völlige Gewissheit, dass Gott fähig ist, alles so zu regeln, wie es sein sollte. Tatsache ist, dass alles schon an seinem rechtmäßigen Platz ist, dass in Wirklichkeit keine Störung oder Unordnung eintreten kann. Nur für den unerleuchteten menschlichen Sinn kann es überhaupt so etwas wie Disharmonie geben. In Gottes Universum ist immer alles vollkommen geregelt und alle Seine Ideen arbeiten für immer in vollkommener Harmonie zusammen.

Wenn wir willens sind, Furchtsamkeit und Unsicherheit aufzugeben und das göttliche Gemüt regieren zu lassen, dann und nur dann werden wir erkennen, dass „denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen“ (Römer 8:28). Die scheinbar herrschende Disharmonie – sei es Krankheit, Unwohlsein, Ärger oder sonst ein Problem – ist nur etwas, was das sterbliche Gemüt glaubt. Wenn wir bereit sind, unsere jetzigen Anschauungen aufzugeben, selbst wenn wir glauben, wir seien im Recht und ein anderer im Unrecht, werden wir nicht darunter leiden, dass wir unsere menschlichen Meinungen ablegen. Vielmehr werden wir feststellen, dass das Gesetz Gottes bereit und am Werk ist, alles, was nicht in Ordnung ist, zu berichtigen. Es mag manchmal Überwindung kosten, besonders wenn wir das Gefühl haben, unterdrückt oder ausgenutzt zu werden. Doch wenn unser Vertrauen darauf, dass die Macht der Wahrheit alles berichtigt, groß genug ist, sollten wir die Gelegenheit willkommen heißen, unsere Behauptungen aufzugeben, und uns auf die unendliche Weisheit verlassen, die alles nach ihrem unfehlbaren Gesetz regeln wird. Im göttlichen Gemüt gibt es kein Versagen. Gott wird nie besiegt, und wer sich auf Seine Seite stellt, wird immer die Segnungen eines Sieges über den Irrtum empfangen. 

Was sollen wir also tun, wenn wir in einen Streit, eine Auseinandersetzung oder irgendeine unangenehme Situation verwickelt sind? Was sollen wir tun, wenn wir angegriffen und verleumdet, schlecht gemacht oder beschimpft worden sind? Sollten wir Gleiches mit Gleichem vergelten? Dann würden wir nicht Gottes Berichtigungsgesetz beanspruchen. Solange wir die Schwierigkeit selber beheben wollen, beeinträchtigen wir das Wirken von Gottes Gesetz. Wir gewinnen nichts dadurch, dass wir in einer solchen Situation zurückschlagen. Wir zeigen nur unsere menschliche Schwäche, wenn wir die Sache selbst in die Hand nehmen und versuchen, unsere Feinde zu bestrafen oder uns durch eigene Kraft heraus zu retten. 

Wenn es offenbar zwei Möglichkeiten gibt, ein geschäftliches oder sonstiges Problem zu lösen, und wir uns für das entscheiden, was das Beste zu sein scheint, wie können wir angesichts der vielen entgegengesetzten Argumente wissen, ob die Entscheidung sich auf Wahrheit oder Irrtum gründet? Diese Frage kann nur durch die Demonstration von Gottes Berichtigungsgesetz entschieden werden. Es gibt Zeiten, wo menschliche Weisheit uns nicht sagen kann, was wir tun sollen. Unter solchen Umständen sollten wir demütig um göttliche Führung beten und uns dann für das entscheiden, was mit unserem höchsten Begriff vom Rechten übereinstimmt. Dabei können wir wissen, dass Gottes Berichtigungsgesetz alles regelt und regiert. Und selbst wenn wir uns für das Falsche entscheiden, haben wir als Christliche Wissenschaftler das Recht zu wissen, dass Gott uns nicht in einem Fehler verharren lässt, sondern uns den richtigen Weg zeigen und uns veranlassen wird, ihn zu gehen.

Wenn wir den Punkt erreicht haben, wo wir bereit sind zu tun, was uns das Beste zu sein scheint, und dann das Problem Gott überlassen und daran festhalten, dass Er alles nach Seinem unwandelbaren Gesetz berichtigen wird, dann können wir uns ganz von der Angelegenheit zurückziehen, jedes Verantwortungsgefühl ablegen und uns sicher fühlen in dem Wissen, dass Gott alle Dinge korrigiert und regiert. Wir haben dabei einzig das zu tun, was Gott wohlgefällig ist, was Seinen göttlichen Anforderungen entspricht. Sollte das Gute, das wir tun, schlecht gemacht werden, so beeinflusst das die Situation nicht im Geringsten, denn Gott macht uns nicht für die Handlungen anderer verantwortlich. Unsere Verantwortung hört auf, sobald wir den Forderungen des Guten nachgekommen sind, und hier können wir jede Frage auf sich beruhen lassen. Ganz gleich, wie viel auf dem Spiel steht oder was alles damit zusammenhängt, wenn es uns gelingt, unser eigenes Ich aus dem Weg zu räumen, können wir uns mit den Worten des Propheten zufriedengeben: „Nicht ihr kämpft, sondern Gott. … Tretet nur hin und steht und seht das Heil des Herrn“ (2. Chronik 20:15, 17).

Wir können nicht hoffen, uns aus dieser menschlichen Daseinsauffassung herauszuarbeiten, ohne Fehler zu machen. Vielleicht machen wir viele, aber wir werden aus allen Nutzen ziehen. Es steht uns frei, unsere Anschauung der Dinge zu ändern, sooft wir eine neue Einsicht gewinnen. Wir sollten uns nicht durch Eitelkeit veranlasst fühlen, an etwas festzuhalten, nur weil wir einmal diese Stellung bezogen haben. Wir sollten bereit sein unsere früheren Ansichten aufzugeben und unsere Einstellung zu jedem Thema zu ändern, sooft Weisheit uns Erleuchtung bringt.

Christlichen Wissenschaftlern wird manchmal vorgeworfen, sie seien wechselhaft. Selbst wenn dem so ist, was macht es schon, solange die Änderung immer von Gott bewirkt wird? Ist ein Christlicher Wissenschaftler weniger ein Wissenschaftler, wenn er seine Meinung ändert? Ist ein General weniger geeignet, seine Armee zu führen, weil er in der Hitze des Gefechts unter der Führung der Weisheit seine Taktik ändert? Die allzu feste Entschlossenheit, einen vorgefassten Plan auszuführen, ist eher eine Verherrlichung des irrenden menschlichen Willens.

Die Christlichen Wissenschaftler sind für den Soforteinsatz gerüstet und ausgestattet, bereit, jedem Ruf der Weisheit zu folgen, und willens, persönliche Ansichten oder Meinungen aufzugeben und so gesinnt zu sein, „wie Jesus Christus auch war“ (Philipper 2:5).

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