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Original im Internet

Das göttliche Erbe des Menschen

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 21. Februar 2019


Im ersten Brief des Johannes lesen wir: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater geschenkt, dass wir Gottes Kinder heißen sollen … Geliebte, wir sind nun Gottes Kinder“ (3:1, 2). Denken Sie nur, was es bedeutet, nun Gottes Kinder zu sein! Die Heilige Schrift sagt nicht, dass wir in einer zukünftigen Zeit oder durch irgendeinen Vorgang Gottes Kinder werden sollen, sondern dass das unser gegenwärtiger Daseinszustand ist.

Wenn wir uns als Sterbliche identifizieren oder glauben, dass wir aufgrund menschlicher Herkunft in die Materie hineingeboren worden sind, leugnen wir unsere Gotteskindschaft und befolgen nicht Christi Jesu Gebot, keinen Menschen unseren Vater zu nennen, sondern allein Gott.

Um das Verständnis zu erlangen, dass wir schon jetzt Gottes Kinder sind, müssen wir unsere Autorität für einen solchen Schluss begründen. Wir finden diese Autorität in vielen Erklärungen in der Bibel. Im ersten Buch Mose lesen wir: „Gott sprach: ‚Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich‘“ (1:26).

Die Christliche Wissenschaft lehrt, dass Gott Geist ist und somit Sein Bild und Gleichnis geistig sein muss. Es ist einleuchtend, dass der Sterbliche, der von den materiellen Sinnen wahrgenommen wird, nicht dieses Gleichnis ist; daher ist diese falsche Auffassung vom Menschen nicht das Kind Gottes, sondern eine Illusion. Der materielle Mensch ist ein Begriff des sterblichen Gemüts, der nie die Wahrheit über den Menschen darstellt, sondern stets eine Lüge über ihn ist, eine falsche Auffassung. Der falsche Begriff vom Menschen wird von den materiellen Sinnen gebildet, er stammt nicht von Gott. Ohne die materiellen Sinne gäbe es keine Auffassung von einem materiellen oder sterblichen Menschen.

Das irreführende Zeugnis der materiellen Sinne hat niemals Gültigkeit, weil es im Widerspruch zu der Allheit Gottes, der Allheit des Geistes, steht. Wenn wir dem Zeugnis der materiellen Sinne glauben, glauben wir an einen anderen Schöpfer außer Gott und an eine andere Schöpfung außer Seiner Schöpfung, und wir können unser göttliches Erbe, das Erbe der Kinder Gottes, nicht verstehen.

Mary Baker Eddy schreibt in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Die Sterblichen können Gottes Schöpfung nicht verstehen, solange sie glauben, der Mensch sei ein Schöpfer“ (S. 69). Der Glaube an eine menschliche Geburt würde uns den Ansprüchen der sterblichen Erblichkeit unterwerfen, aber das Verständnis, dass Gott der einzige Schöpfer ist, gibt uns die Freiheit, die Nichtsheit der Annahme zu beweisen, dass sich Krankheit, menschliche Eigentümlichkeiten oder falsche Charakteranlagen vererben können.

All die falschen Ansprüche des fleischlichen Gemüts gründen sich auf Unwissenheit über Gott und die Beziehung des Menschen zu Ihm. Der Christlichen Wissenschaft gemäß ist jedoch nichts wirklich, was nicht von Gott kommt. Wir beseitigen irrige Zustände durch eine Kenntnis von Gott und die Anerkennung der Vollkommenheit des Menschen als des Kindes Gottes.

Die Verfasserin dieses Artikels hatte einmal das Gefühl, dass sich in ihrem Ohr etwas ansammelte. Als sie versuchte, das Ohr zu reinigen, verletzte sie es dermaßen, dass ihr Gehör sehr beeinträchtigt wurde, und es zeigten sich auch andere beunruhigende Symptome. Sie erhielt christlich-wissenschaftliche Behandlung, aber die Heilung trat nicht ein. Während die Zeit verging, gewöhnte sie sich an den Zustand des Ohres und widmete sich dem Problem nur hin und wieder auf geistige Weise.

Nach vielen Monaten wurde ihr klar, dass sie die Auffassung akzeptierte, sie sei etwas anderes als ein Kind Gottes, und dass sie dadurch den Lehren der Bibel und der Christlichen Wissenschaft gegenüber treulos war. Sie beschloss, das ihr von Gott verliehene Erbe, ihre Freiheit von jeder Täuschung des sterblichen Denkens, zu beanspruchen, ganz gleich, ob es sich um einen physischen Zustand oder um einen mentalen Irrtum handelte. Sie erkannte, dass der Zustand nicht physisch war und dass, was hier nötig war, nicht darin bestand, Materie zu entfernen oder wiederherzustellen, sondern falsches Denken zu beseitigen und ein klareres Verständnis von Gott und dem Menschen wiederherzustellen.

Die Definition von Ohren in Wissenschaft und Gesundheit schließt Folgendes ein: „Nicht Organe der sogenannten körperlichen Sinne, sondern geistiges Verständnis“ (S. 585). Die Verfasserin betete, um zu wissen, woran es lag, dass es ihr an geistigem Verständnis mangelte. Als sie ihr Denken prüfte, um festzustellen, in welcher Weise sie ihr Erbe der Vollkommenheit nicht anerkannte, wurde ihr klar, dass sie es zugelassen hatte, äußerst kritisch zu sein. Sie beschloss, diesen hartnäckigen Fehler zu überwinden. 

Mehrere Wochen später wurde ihr eines Abends bewusst, dass sie klarer hörte als zuvor. Sie konnte bald vollkommen hören, und in den darauffolgenden Jahren ist es so geblieben.

Während sie dieses Problem ausarbeitete, erkannte sie, dass Ungeduld, Intoleranz und Mangel an Dankbarkeit ihr klares Verständnis von ihrem göttlichen Erbe verdunkelt hatten, und in dem Verhältnis, wie diese falschen Charakterzüge durch die wahren Eigenschaften des Menschen als des Kindes Gottes ersetzt wurden, trat die Heilung ein. Das Böse wurde als Illusion erkannt, als eine Fälschung des Guten, die nur durch das Wissen zerstört werden kann, dass Gott Alles ist und dass Er der einzige Schöpfer ist.

Der Apostel Paulus schrieb in seinem Brief an die Römer: „Der Geist selbst gibt unserem Geist das Zeugnis, dass wir Kinder Gottes sind. Wenn wir Kinder sind, dann sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes und Miterben Christi“ (8:16, 17). Kein größeres Erbe könnte uns verliehen werden. Bezeugt dies nicht unseren Status als Kinder Gottes?

Wenn wir unseren göttlichen Status anerkennen, schließt dies nicht die Notwendigkeit aus, diesen Status in unserer gegenwärtigen Erfahrung zu demonstrieren. Das Erbe ist nicht eine Sache der Worte, sondern der Werke. Wir sind dazu aufgerufen, unser wahres Dasein als das der Kinder Gottes anzuerkennen und als Seine Kinder zu denken, zu reden und zu handeln, das heißt, sündlos zu leben. So lange wie wir nur als Sterbliche denken und handeln, demonstrieren wir nicht unser Erbteil als Miterben Christi. Eine dringende Forderung ist an uns ergangen, nämlich uns würdig zu erweisen, Erben zu sein.

Miterben Christi zu sein heißt den Segen des himmlischen Vaters anzuerkennen, der in den Worten des Vaters an seinen älteren Sohn in Jesu Gleichnis zum Ausdruck kommt: „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein“ (Lukas 15:31). Mit dem Verständnis von der Vaterschaft Gottes kommt das Verständnis von der Gottessohnschaft und von dem Himmelreich in uns.

Es ist unmöglich, ein Verständnis von der Wahrheit in der Christlichen Wissenschaft zu erlangen, wenn wir von der Prämisse der Sterblichkeit ausgehen. Wir arbeiten uns nicht von der Sterblichkeit zur Unsterblichkeit oder von der Materialität zur Geistigkeit durch. Unser geistiger Status ist eine Tatsache, jetzt und immerdar. Die Anerkennung dieser Wahrheit beseitigt den gegenteiligen irrigen Anspruch, weil Wahrheit den Irrtum zerstört.

Der Christus, der zum menschlichen Bewusstsein spricht, ist wie das Sonnenlicht, dass das Dunkel durchbringt. Das Sonnenlicht weiß nichts von Dunkelheit und Finsternis, aber mit dem Kommen des Sonnenlichts verschwindet die Finsternis. In derselben Weise wird das menschliche Bewusstsein erleuchtet, wenn es sich des Christus, der göttlichen Natur, bewusst wird, und im gleichen Verhältnis verschwindet die Materialität. Das christusgleiche Bewusstsein demonstrieren heißt Miterbe Christi sein.

Mrs. Eddy sagt in ihrem Buch Vermischte Schriften 1883–1896: „Allem entsagen, was einen sogenannten materiellen Menschen ausmacht, und seine Identität als Kind Gottes anerkennen und erreichen ist Wissenschaft, die geradezu die Schleusen des Himmels öffnet, aus denen das Gute in jeden Lebensbereich hineinströmt, dabei die Sterblichen von aller Unreinheit reinigt, alles Leiden zerstört und das wahre Bild und Gleichnis demonstriert“ (S. 185).

Des Menschen göttliches Erbe als Kind Gottes ist nicht eine Verheißung, sondern eine gegenwärtige Tatsache; es ist unser wahrer Daseinszustand.

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